Teppichhändler kauft Bank-Gebäude
Nach fünf Jahren Leerstand hat eine Gladbacher Familie die frühere Commerzbank-Filiale am Friedrichplatz erworben. Es fehlt ein Mieter.
Wer durch das verwinkelte Kellergeschoss des leerstehenden Gebäudekomplexes an der Oskar-Kühlen-Straße/Ecke Friedrichstraße geht, braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass hier bis vor fünf Jahren die Commerzbank saß. An vielen Stellen prangt das bis 2009 gültige Firmenlogo in Form einer stilisierten Windrose. Sämtliche Räume, von der leeren Schalterhalle bis zum Archiv im Keller, wirken so, als sei der Auszug der Bank zum Bismarckplatz erst gestern erfolgt. „Alles ist in einem Top-Zustand“, sagt Janko Goebels. „Die Räume wurden in all den Jahren regelmäßig begangen, belüftet und geheizt.“
Goebels’ Familie, die an der Viersener Straße Orientteppiche verkauft und in der Stadt auch bereits mehrere Immobilien vermietet, hat den Gebäudekomplex zum Jahresbeginn gekauft — aus dem Portfolio eines niederländischen Investors. „Die Lage ist einfach super. Die Friedrichstraße ist die am meisten belaufene Nebenstraße der ganzen Stadt“, sagt Janko Goebels.
Konkrete Pläne für künftige Nutzungen gibt es aber noch nicht. „Ideal wäre ein Mieter, der das gesamte Gebäude nimmt“, sagt Goebels. Man könne aber auch etagenweise vermieten. Insgesamt verfüge der Komplex über 2000 Quadratmeter gewerbliche Nutzfläche, dazu kommen 800 weitere im Kellergeschoss. Und: „Man könnte noch 2000 bis 3000 weitere Quadratmeter dazubekommen, indem man die Freifläche bebaut und das Dach dort, wo die Häuser nicht viergeschossig sind, aufstockt.“ Umbauen, aufteilen, abreißen und neu bebauen — Familie Goebels ist offen für Vorschläge (Interessenten können sich wenden an Telefon 0163 3603608). In der Vergangenheit habe es bereits Planspiele für eine Seniorenresidenz gegeben, sagt Goebels — die Umbaukosten seien damals auf sechs Millionen Euro taxiert worden. Perserteppiche jedenfalls sollen aus der ehemaligen Bankfiliale heraus nicht verkauft werden — zumindest nicht dauerhaft.