Theater: Nichts als Fragezeichen im Kulturhaushalt
Noch kennt man die Kosten für die Sanierung und die Ausweichspielstätte nicht.
Mönchengladbach. Noch weiß niemand, wie hoch die Kosten sein werden. Nicht einmal für die Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen an der Rheydter Stadthalle, die doch schon am 10. Januar 2007 beschlossen wurden und bislang mit 6,5 Millionen veranschlagt sind.
"Ende November liegt ein abgeschlossenes Sanierungskonzept vor", versichert Kulturdezernent Gert Fischer jetzt den Mitgliedern des Kulturausschusses. Nicht gerechnet hatte man bislang mit den Arbeiten, die nach dem momentanen Stand der Untersuchungen im Bereich der Untermaschinerie nötig sein werden.
Genauso wenig weiß man, wie teuer die Ersatzspielstätte Nordpark 299 wird. Die EWMG hat die Halle für 1,3 Millionen Euro gekauft. Die Raumaufteilung der 5800 Quadratmeter ist bereits geplant, ausreichend Platz für Kulissenlager und Probebühne ist vorhanden.
Die Struktur lehnt sich an das Theater auf Zeit in Krefeld an. Der große Saal wird 680, der kleine 200 Plätze haben, damit man die beweglichen Teile wie Bestuhlung, Tribüne und Bühnenteile übernehmen kann um die Kosten zu senken.
Der für die Niederrheinischen Sinfoniker benötigte Proberaum im ersten Stock der Halle, verursacht Kosten, die in Krefeld nicht anfielen. Die Konzerte werden in der Saison 2009/2010 in der Kaiser-Friedrich-Halle stattfinden.
Uli Elsen von der SPD fragt nach dem Stand der Verhandlungen um den Theater-Etat. Den müsste die Stadt um rund 450.000 Euro erhöhen, weil für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst ein Tarifabschluss erzielt wurde, den man in dieser Höhe (8,1 statt 3 Prozent) nicht eingeplant hatte.
Bei der letzten Sitzung des Theaterkuratoriums gab es von Gladbacher Seite dazu keine Zustimmung, die CDU hatte noch Beratungsbedarf, das Theater hängt mit seiner Planung der kommenden Saison in der Luft. Es drängte auf eine Entscheidung innerhalb der nächsten drei Wochen.
"Die ersten Gespräche wollen wir in der nächsten Woche führen", sagt Wolfgang Dreßen, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss und Mitglied des Kuratoriums. Man hofft darauf, dass ein Gutachten bald vorliegt. Das hatte die Stadt in Auftrag gegeben, um Sparpotenziale und neue Einnahmequellen des Theaters aufzuspüren. Man hofft, dass deren Volumen ein Nachschießen in Sachen Tariferhöhung unnötig macht.
Kämmerer Bernd Kuckels erteilt dem Ansinnen, den Theater-Etat zu erhöhen, eine glatte Absage. Kulturausgaben sind weitestgehend freiwillige Leistungen, an denen eine Stadt mit einem Not-Haushalt sparen muss.
Bereits das 200.000 Euro teure Gutachten der Münchner Firma Rödl+Partner hätte eine Schließung vorgeschlagen oder die Aufgabe der dritten Sparte, des Balletts. "Das Theater weiß lange genug Bescheid und hätte sich darauf einstellen können", sagte Kuckels.