Nobelpreisträger; Peter Grünberg - Der Vater des Mobiltelefons
Peter Grünberg trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Ohne ihn gäbe es keine Handys.
Mönchengladbach. "Ist das nicht aufregend. Je nachdem, wie der Strom fließt, kann man die parallele oder antiparallele Ausrichtung bestimmen", freut sich der Physik-Nobelpreisträger und ist ganz in seinem Element: "Geben Sie mir vier Minuten, damit ich Ihnen alles erklären kann", bittet er sein Publikum.
Am Ende reichen die Länge seines Vortrags und viele bebilderte Folien nicht aus, um allen Zuschauern in der Kaiser-Friedrich-Halle verständlich zu machen, was Professor Peter Grünberg in jahrelanger Forschungsarbeit herausgefunden hat: Der so genannte GMR-Effekt oder auch Riesen-Magnetwiderstand ist seine physikalische Entdeckung aus dem Jahr 1988, ohne die es heute weder Handys noch MP3-Player oder Kleinstcomputer gäbe.
2007 erhielt der Wissenschaftler aus dem Forschungszentrum Jülich dafür gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert den Nobelpreis der Physik-Anlass für den Initiativkreis Mönchengladbach, Peter Grünberg und seine Arbeit im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Nobelpreisträger in Mönchengladbach" vorzustellen.
Öffentliche Auftritte wie dieser sind für den Wissenschaftler seit seiner Auszeichnung zwar mittlerweile Alltag, doch der "ganze Rummel" sei für ihn zunächst gewöhnungsbedürftig gewesen, gesteht Peter Grünberg dem Wissenschaftsjournalisten und Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar im Interview.
"Ich war so aufgeregt, dass ich mich kaum erinnern kann", beschreibt der Forscher den großen Augenblick, als der Anruf aus Stockholm sein Leben veränderte.
"Ist es nicht ihr Trauma, dass nur ein kleiner Kreis von Menschen ihre große Entdeckung verstehen kann", fragt sein Gesprächspartner nach. Grünberg antwortet: "Ich habe auch zehn Jahre studiert, um die Physik zu begreifen".
Und wirklich schwierig werde es doch erst, wenn er ins Detail gehe, erklärt er dem Publikum, das von seinem hintergründigen Humor längst in den Bann gezogen ist.