Warnstreikwelle der IG Metall : Produktion steht still
Rund 2000 Beschäftigte aus 20 Betrieben gingen am Mittwoch auf die Straße – für acht Prozent mehr in der Lohntüte.
Mönchengladbach. Die bundesweite einwöchige Warnstreikwelle der IG Metall hat am Mittwoch auch Mönchengladbach erreicht. Rund 2000 Beschäftige aus über 20 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Mönchengladbach und Umgebung waren es nach Auskunft der Veranstalter und der Polizei, die dem Aufruf der Gewerkschaft zur Arbeitsniederlegung folgten.
Ihre Forderung: Acht Prozent mehr in der Lohntüte. "Es geht um mehr", verlangten die Metaller auf Transparenten und zogen mit Trillerpfeifen und Trommeln lautstark im Protestmarsch zum Theatervorplatz.
"In den Großbetrieben Nexans, Schorch und Monforts geht nichts mehr. Die Produktion steht still", zeigte sich Reimund Strauß, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gladbach, zufrieden mit der Aktion.
Auch Mitarbeiter von Oerlikon-Schlafhorst, Dörries Scharmann, Trützschler und verschiedenen kleineren Unternehmen zeigten ihren Unwillen über das Angebot der Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt:
2,1 Prozent mehr Geld für die Zeit von Januar bis Dezember 2009, für die Monate November und Dezember Einmalzahlungen und für November ein Betrag in Höhe von 0,4 Prozent des Jahreseinkommens. Ein gleich hoher Betrag für Dezember soll betrieblich ausgesetzt werden können.
"Dieses Angebot bleibt weit hinter den Möglichkeiten der Branche zurück", kritisierte Klaus Loellgen von der IG Metall-Bezirksleitung NRW als Hauptredner.
Die Metallindustrie sei trotz Wirtschaftsabschwung immer noch ein "Kraftprotz und kein schwindsüchtiger Zwerg". Angesichts der anhaltenden Inflation bedeuteten die 2,1 Prozent einen Reallohnverlust für die Arbeitnehmer.
Für einen Streikteilnehmer vom Gladbacher Unternehmens Nexans sind die acht Prozent Lohnsteigerung eine Mindestforderung: "Wir alle wissen doch gar nicht mehr, wie wir sonst die steigenden Lebenshaltungskosten bezahlen sollen", spricht er auch die Sorgen seiner Kollegen aus.
Loellgen warf den Arbeitgebern vor, die Finanzmarktkrise auszunutzen, um die Beschäftigten zum Lohnverzicht zu bringen. "Wer mehr Geld hat, kann mehr ausgeben und die Konjunktur in Schwung bringen."