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Veilchendienstag: In Gladbach fliegen Kamelle

Beim Veilchendienstagszug wird es kein Wurfverbot wie in Düsseldorf geben. Es werden bis zu 400000 Zuschauer erwartet.

Mönchengladbach. Zunächst eine Entwarnung: Die Naschkatzen unter den Narren müssen beim Veilchendienstagszug nicht auf Süßes verzichten. Das Kamelle-Wurfverbot, das dieses Jahr in Düsseldorf wegen der schwierigen Straßenreinigung durch festgetretene Bonbons ausgesprochen wurde, gilt nicht für Mönchengladbach. "Wir werden viele Leckereien schmeißen. Schön wär’s, wenn man sich auch für kleine Sachen bückt, dann bleibt hinterher weniger liegen", sagt MKV-Boss Bernd Gothe.

Die Vorbereitungen für den Höhepunkt des Mönchengladbacher Karnevals laufen auf Hochtouren. "Wir haben wegen der kurzen Session schon vor Monaten mit der Planung angefangen, aber es gibt noch immer einiges zu tun", resümiert Zugleiter Elmar Eßer von der stätdtischen Marketinggesellschaft MGMG.

Heute in zwei Wochen schlängelt sich der närrische Lindwurm durch die Gladbacher City. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 400000 Schaulustigen. Wenn pünktlich um 13.11 Uhr der Startschuss fällt, machen sich 4100 Menschen, 74Festwagen, 77Traktoren und 37 Bagagewagen auf den Weg. "Wir sind mit der Teilnehmerzahl und der Menge an Wagen an unsere Grenze angekommen. Mehr können fast nicht mitmachen, sonst beißt sich die ,Katze’ auf der 5,5Kilometer langen Strecke in den Schwanz", sagt Eßer.

Der Zug-Chef freut sich, dass sich viele Gruppen an dem Sessions-Motto "Karneval - Ein jeckes Märchen" orientieren. So ist das Thema der "Poether Pothäepel" "Des Kaisers neue Kleider". Auch Stadtthemen werden umgesetzt. Der Motivwagen "Zehn kleine Bezirksvorsteher" nimmt die Diskussion um die Zusammenlegung der Stadtbezirke aufs Korn. Das Thema Flughafen und Spar-Gutachten (die "Haushaltsdampfwalze", siehe Entwurf) kommen vor.

Gothe ist besonders auf die Fußtruppen gespannt. "Diesmal sind vier weniger dabei als 2007. Die Zahl darf nicht noch weiter zurückgehen. Fußgruppen machen den Zug erst richtig lebendig, sie haben nahen Kontakt zu den Zuschauern", sagt der Karnevals-Boss. Die Zugstrecke ist wie jedes Jahr: Los geht’s an der Lüpertzender Straße Richtung Aachener Straße, dann weiter über den Alten Markt und Hindenburgstraße. Etwa gegen 17 Uhr klingt der Veilchendienstagszug am Bismarckplatz aus. Auf der Hindenburgstraße Ecke Friedrichstraße steht die Tribüne aufgestellt (Karten: Tel. MG 540192.