NRW Neue Geselligkeit und ein neuer König

Grefrath · Als der Vogel am frühen Samstag abend um 19.05 Uhrfiel, umarmte Hans Impelmanns seinen Nachbarn Steffen van den Boom und ließ seiner persönlichen Freude freien Lauf. Für den 54-jährige Steuerberater und langjährigen Kassierer der Grefrather Sankt Antonius Schützenbruderschaft 1628 e.V. war dieser Moment etwas Besonderes.

Große Freude herrschte bei dem neuen König Hans Impelmann (rechts) nach dem letzten Schuss.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Ich war zweimal Minister in den Jahren 2006 und 2015. Dass ich selbst auch mal König werde, das ist toll“, war Impelmanns, der dem Verein seit insgesamt 22 Jahren angehört, sichtlich erleichtert.

Am Ende waren mit Impelmanns, Steffen van den Boom und René Reuter drei Schützen übrig geblieben, die auf den Vogel schossen. „René hat mir zuliebe auf den König verzichtet.“ Und Steffen van den Boom war derjenige, der für ihn mit dem 460. Schuss den Vogel herunterholte, nachdem Impelmanns ihm die Hand aufgelegt hatte. „Wenn er selbst nicht König werden, aber für denjenigen schießen möchte, schießt er für denjenigen, der es werden will.“ Dementsprechend lege der zukünftige König dem Schützen symbolisch die Hand auf. Steffen van den Boom mit Ehefrau Anne und René Reuter mit seiner Lebenspartnerin Alexandra Buffen bekleiden zukünftig auch die Ministerämter.

Am Mittag hatte der Ehrenschuss von Bürgermeister Stefan Schumeckers das Schießen mit Schrotpatronen auf der mobilen Schießanlage hinter dem katholischen Jugendheim eröffnet. „Da wir sonst im Mai schießen, mussten wir wegen dem Licht auf die Uhrzeit achten“, freute sich der bisherige König und Brudermeister der Antonius-Schützen, Guido Ellerwald, darüber, dass die Veranstaltung und damit auch neue Geselligkeit wieder möglich war. Im vergangenen Jahr hatte man das von 2019 um ein Jahr verlegte Vogelschießen wegen Corona erneut verschieben müssen.

Neben den eigenen Mitgliedern waren auch einige Vertreter der anderen vier Grefrather Bruderschaften und Nachbarvereine aus Kempen, Süchteln, Hagenbroich und Breyell sowie der Bezirksbundesmeister des Bezirksverbandes Kempen, Uli Loyen, gekommen. Der Bezirksverband hatte in diesem Jahr auch den mobilen Schießstand zur Verfügung gestellt. „Der Besuch war hervorragend“, lautete Ellerwalds Fazit. Der neue König wurde im Anschluss an das Vogelschießen in der Gaststätte zum Fürsten Blücher gefeiert.

Mit einem eigenen Schützenfest ist die AntoniusSchützenbruderschaft erst 2024 am Zug. Im kommenden Jahr werden zuerst die Mülhausener Schützen und die Vinkrather Schützen ihre Schützenfeste feiern. Im Jahr 2023 werden dann die Bruderschaften aus Oedt und Schlibeck nachziehen.