Neue Notfallseelsorger Notfallseelsorger werden jetzt ehrenamtlich unterstützt

Rheindorf. · Neue Helfer bereichern das ökumenische Team in Leverkusen.

 Michael Wingender von der Berufsfeuerwehr überreicht Marika Pöschke eine Notfallseelsorger-Jacke.

Michael Wingender von der Berufsfeuerwehr überreicht Marika Pöschke eine Notfallseelsorger-Jacke.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Überbringen einer Todesnachricht sei für sie jedes Mal eine große Herausforderung, gesteht Martina Frost. Das ist grundsätzlich Aufgabe der Polizei, doch die bittet um seelsorgerliche Begleitung, wenn abzusehen ist, dass es eine schwierige Situation wird. Seit 2016 ist Martina Forst ehrenamtliche Notfallseelsorgerin und hat schon mehrere solcher Einsätze mitgemacht.

„Am schwersten ist es, wenn Kinder betroffen sind“, sagt sie. Das lässt auch Menschen, die für die Bewältigung von Situationen zwischen Leben und Tod geschult sind, nicht kalt. Die Tätigkeit aufzugeben war für sie allerdings nie eine Option, wenn sie auch persönlich tief getroffen war. „Da trägt der Glaube“, erklärt sie. Nämlich jene Gewissheit, dass der Tod zum Leben dazu gehört und nicht das letzte Wort hat. Sie selbst habe da ihre Rituale. Doch das mag bei jedem anders sein. Dazu bietet die Kirche die Möglichkeit der Supervision an, und manches wird man bei der monatlichen Besprechung über die Einsätze los.

Aus Berichten kennt Gabriele Benz solche Situationen sehr wohl, und sie hat gelernt, wie man reagieren und damit umgehen sollte. Doch den ersten Einsatz hat die Frau, die hauptberuflich Menschen in einer Bundesverwaltung ausbildet, noch vor sich. Sie gehörte zu jenen, die am Mittwoch in einem ökumenischen Gottesdienst in der Hoffnungskirche offiziell in das verantwortungsvolle Ehrenamt berufen wurde.

Neben der Ermutigung und Segens-Zuspruch von Bernd-Ekkehart Scholten, Assessor des Evangelischen Kirchenkreises, und dem katholischen Stadtdechanten Heinz-Peter Teller hat sie die gleiche violette Einsatzjacke bekommen, die auch die hauptamtlichen Kollegen tragen und sie als Mitarbeiterin der Notfallseelsorge kenntlich machen. Diese Beauftragung stellte einen kirchlichen wie auch gesetzlichen Akt dar, der die Seelsorger unter anderem zur Wahrung des Beichtgeheimnisses verpflichtet.

Die Seelsorger stehen rund
um die Uhr zur Verfügung

Die Notfallseelsorger sind für Menschen in schwierigen Situationen da – und das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr. „Danke, dass Sie da waren“ – häufig nehmen die ehrenamtlichen Notfallseelsorger diesen Dank entgegen. Und diese echte Dankbarkeit, die sie in Momenten schwersten Leids und Trauer bei den Menschen spüren, deren Leben von einer Minute auf die andere aus den Fugen geraten ist, bestärkt sie darin, genau das Richtige zu tun. So sieht es Martina Frost. Und Marika Pöschke, die bisher bei einigen Einsätzen hospitiert hat, pflichtet ihr bei. „Man merkt: Wir waren eine Hilfe für die Leute.“

Auch sie gehört, wie Gabriele Jandke, Katja Masala, und Ingrid Reinkober, zu den neu beauftragten Notfallseelsorgerinnen, die soeben ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Solche Schulungen bietet die Landeskirche schon länger an, doch diese neu Verpflichteten sind die ersten, die ihre Ausbildung hier vor Ort machen konnten in Kursen für ehrenamtliche Seelsorger, die Andrea Gorres im Kirchenkreis – auch für den Einsatz in Krankenhäusern und Pflegeheimen – eingerichtet hat. Weitere folgen im nächsten Jahr.