Nabu Willich Neue Themengärten für die Umweltstation

Neersen · In Neersen entsteht derzeit die neue Eva-Lorenz-Umweltstation. Nun hat der Nabu Willich den Endspurt eingeläutet. Aktuell gestalten ehrenamtliche Helfer die sieben Themengärten.

Auf der rund 1000 Quadratmeter großen Außenfläche der neuen Eva-Lorenz-Umweltstation werden die Gärten angelegt.

Foto: Norbert Prümen

Auf der Fläche zwischen dem Erweiterungsbau der Neersener Vinhovenschule mit integrierter Eva-Lorenz-Umweltstation (Elu) und der alten Turnhalle herrscht rege Betriebsamkeit. Elf Mitglieder vom Naturschutzbund (Nabu) Willich sowie Jonathan, seines Zeichens FSJler bei der Stadt Willich, sind mit Spaten und kleinen Pflanzschaufeln ausgerüstet, um Stauden der unterschiedlichsten Art in die Erde zu bringen. „Heute sind es knapp 500 Pflanzen, die wir setzen. 600 Stück haben wir schon in einer vorausgegangenen Aktion gepflanzt“, sagt Monika Sandrock vom Nabu und deutet in Richtung des alten mächtigen Baumes, der zur Fläche gehört und um den herum bereits jede Menge Stauden zu sehen sind, die mittels Wassersprenger berieselt werden.

Dort ist der Themengarten „Waldstauden“ entstanden, dem sich der weitere Themengarten „Im Reich des Schattens – Wildstauden und ihre Strategien“ anschließt. „Aktuell arbeiten wir am Part Mustergärten – Ideen und Inspiration“, sagt Jack Sandrock, Leiter der Willicher Nabu-Gruppe. Insgesamt sind es sieben Themengärten, die auf der rund 1000 Quadratmeter großen Außenfläche entstehen, die zur neuen Elu gehört.

Die Bauarbeiten
begannen Anfang 2023

Im Januar 2023 fiel der Spatenstich zu dem Erweiterungsbau der Neersener Vinhovenschule mit der integrierten Elu. Die Schule brauchte zusätzlichen Platz und auch die Elu, die sich bislang in einem Holzkomplex in unmittelbarer Nähe der Schule im Neersener Schlosspark befindet, benötigte mehr Raum. Vor diesem Hintergrund entstand die ungewöhnliche Kombination, die Schule und Umweltstation in einem Gebäudekomplex vereint. Wobei der Nabu Willich von der NRW-Stiftung 90 000 Euro erhielt, um den Innenbereich der Elu einzurichten und den Außenbereich der Station zu gestalten.

„Über 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind schon von unserer Seite in die neue Elu geflossen und es kommen noch etliche dazu, bis alles fertig ist und wir die Einweihung feiern können“, sagt Jack Sandrock. So warten die nächsten Themengärten ebenfalls auf ihre Gestaltung. Dazu gehört der Gartenpart „Lebensraum Vorgärten“, der das Entree der neuen Station zieren wird. „Naturgarten kontra Schottergarten“ heißt ein weiterer Bereich. Dazu kommen die Wildblumenwiese unter den Stichworten „Artenreich und Pflegeleicht“ sowie die wilde Ecke mit dem Titel „Es lebe die Unordnung“, zu der unter anderem Totholzhaufen und Natursteinmauer gehören werden. Nicht zu vergessen ist der Themengarten „Genuss für Mensch und Tier“. Dahinter verbirgt sich ein Nasch- und Kräutergarten.

Mit jedem der Themengärten möchte der Nabu zeigen, wie vielfältig Gartengestaltung aussehen kann, dass es für jeden Bereich Lösungen gibt und dass ein ökologisch wertvoller Garten nicht arbeitsintensiv daherkommen muss, wenn er einmal richtig angelegt ist. „Leider ist der Boden vor der Elu durch das eigentliche Anlegen der Pflanzzonen mit schwerem Gerät durch eine Firma sehr verdichtet, sodass wir nicht direkt mit dem Pflanzen loslegen konnten. Wir mussten zunächst einmal die einzelnen Bereiche fräsen. Dabei kamen noch viele größere Steine an die Oberfläche, die allesamt aufgesammelt werden mussten“, sagt Monika Sandrock.

Einsatz ist allerdings nicht nur in Sachen bepflanzen der Themengärten angesagt. Die geplanten 13 Infotafeln und Schaukästen für das Außengelände müssen gestaltet und aufgestellt werden. Innen konnte die Küche bereits aufgebaut werden. „Am Donnerstag wird die gesamte Technik installiert, von Beamer bis Lautsprecher und Leinwand“, sagt Jack Sandrock. Die gesamten Möbel, die später im Foyerbereich, im Aktions- und Schulungsraum sowie im Büro stehen werden, lagern derzeit alle in der alten Turnhalle. Dazu gehören Stühle, Schränke, Tische und weitere kleine fahrbare und höhenverstellbare Tische, die auch im Außenbereich genutzt werden können. Alles muss herübergetragen und aufgebaut werden. „Einen Hocker haben wir schon probeweise zusammengesetzt“, erzählt Monika Sandrock lächelnd. 35 der Modelle warten noch, allesamt in Kartons verstaut, auf ihren Zusammenbau.

Die alte Elu soll indes nach der Einweihung der neuen weiterhin als Werkraum genutzt und dementsprechend eingerichtet werden.