Deutsche Discgolf-Meisterschaft in Neuss Deutschlands beste Discgolfer gehen in Neuss an den Start

Neuss. · Im Rennbahnpark findet die Deutsche Meisterschaft statt.

 Ein Hauch von Basketball: Beim Discgolf gehen die Spieler mit einer Frisbee auf Korbjagd.

Ein Hauch von Basketball: Beim Discgolf gehen die Spieler mit einer Frisbee auf Korbjagd.

Foto: Neuss Marketing

Drei Jahrzehnte lang schnürte Stefan Heine regelmäßig seine Basketballschuhe, um auf Korbjagd zu gehen. Mittlerweile hat er einen anderen Sport für sich entdeckt – auf Korbjagd geht er dabei allerdings auch. Seit acht Jahren spielt der 52-Jährige Discgolf. Dabei handelt es sich um einen Sport, bei dem versucht wird, von einem festgelegten Abwurfpunkt (Tee) mit möglichst wenigen Würfen einer Frisbeescheibe spezielle Körbe zu treffen.

Mittlerweile ist Stefan Heine Präsident des Vereins „Disc Golf Niederrhein“. Und dort laufen die Vorbereitungen aktuell auf Hochtouren. Denn die Truppe um Heine richtet von Freitag, 4., bis Sonntag, 6. Oktober, zum ersten Mal die Deutschen Meisterschaften in ihrer Sportart aus – und zwar im Neusser Rennbahnpark.

An der Deutschen Meisterschaft nehmen 128 Sportler teil

Das Teilnehmerfeld besteht aus 128 der besten Discgolfer Deutschlands, die in den verschiedener Altersklassen, den sogenannten Divisionen, den Deutschen Meister ermitteln. Es werden eine Junioren-Division, zwei Divisionen bei den Damen (Damen und Damen Masters 40+) sowie vier Divisionen bei den Herren (Open, Masters 40+, Grandmaster 50+ und Senior Grandmaster 60+) an den Start gehen.

Um für die nötige sportliche Herausforderung zu sorgen, ist der bestehende 18-Bahnen-Parcours in Zusammenarbeit mit dem „Sportdirektor Discgolf“ des Deutschen Frisbeesport-Verbandes (DFV), Wolfgang Kraus, extra für die Deutsche Meisterschaft in Neuss überarbeitet und neu gestaltet worden. Die Bahnen der Deutschen Meisterschaft haben eine Länge von 68 bis 229 Meter.

Pro Turniertag absolvieren die Spieler eine Runde im sogenannten Golfstart-Modus, das heißt, dass im Zehn-Minuten-Abstand jeweils eine Vierer-Gruppe (Flight) an Bahn 1 beginnt. Der erste Flight startet jeweils um 8.30 Uhr; der letzte um 13.40 Uhr. Die Startzeiten der ersten Runde werden divisionsübergreifend ausgelost. Die Startzeiten der zweiten und dritten Runde ergeben sich aus den Platzierungen des jeweiligen Vortages. Die Flights werden innerhalb der Divisionen zusammen gestellt, wobei die Bestplatzierten spätere Startzeiten zugeteilt bekommen. Der letzte Flight des Finaltages ist der sogenannte Leading-Flight der Open Division; im Allgemeinen die spielstärkste Division.

Die jeweiligen amtierenden Deutschen Meister sind übrigens Kevin Konsorr und Antonia Faber. Beide werden am kommenden Wochenende versuchen, ihren Titel in Neuss zu verteidigen.

Das spannende am Sport ist laut Stefan Heine die Vielseitigkeit. „Kein Wurf ist wie der andere. Man muss sich immer neu orientieren“, sagt der 52-Jährige. Besonderes spannend werde es immer dann, wenn Hindernisse wie Bäume oder Sträucher die Sicht beziehungsweise die Flugbahn der Scheibe beeinträchtigen. Auch das Wetter – zum Beispiel die Windverhältnisse – spiele eine große Rolle. Auf den Sport aufmerksam wurde Heine kurioserweise durch ein Videospiel. Nachdem er „Blut geleckt“ hatte, bestellte er sich ein Discgolf-Starterset, das aus drei verschiedenen Flugscheiben bestand, und legte los. Dabei blieb es bis
heute!