Feierlichkeiten in Neuss Lanzerath hat eine neue Erntekönigin
Neuss · Stefanie Brüggen löst Elke Nefen im Amt ab.
(barni) Wenn in einem Ort mit gerade einmal rund 210 Einwohnern über 300 Menschen Erntedankfest feiern, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Dorfgemeinschaft funktioniert. Trotz des Dauerregens am Sonntag war das 54. Lanzerather Erntedankfest wieder ein Erfolg.
Werner Kellers, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, war mit der Resonanz zufrieden: Am Samstag lag die Besucherzahl auf dem Niveau der Vorjahre, am Sonntag war allerdings deutlich weniger los. Immerhin sollte es gelingen, eine neue Erntekönigin zu finden. Sie heißt Stefanie Brüggen, ist 20 Jahre alt und befindet sich gerade in einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester: „Ich wohne zwar längst nicht mehr in Lanzerath, sondern in Gnadental, bin aber immer noch meinem früheren Wohnort eng verbunden.“ Die 20-Jährige hatte eine Mitbewerberin als es darum ging, die richtige Nelke aus einer Vase mit zehn dieser Blumen zu ziehen.
Am Samstag stand aber zunächst die Krönung von Pauline I. von Trotha auf dem Programm. Der zweite Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Markus Fröbelt, verriet, dass die 19-jährige Jurastudentin im Dezember 1999 mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Tilly nach Lanzerath gekommen war. „Schon als ihre Mutter Christin vor fünf Jahren Erntekönigin geworden war, stand für Pauline fest, in diese Fußstampfen zu treten“, sagte Fröbelt. Sie tritt gemeinsam mit ihrer Freundin Klara Berger auf, die in Köln derzeit eine Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien in Köln absolviert. Ihre Mutter Sabine war im Jahre 2004 Erntekönigin gewesen. Den Ehrentanz tanzten sie mit ihren jeweiligen Partnern.
Kellers dankte der scheidenden Königin Elke Nefen für ihren Einsatz. Zehn Frauen aus Lanzerath hatten unter anderem einen Bogentanz einstudiert. Niedlich war der Auftritt von Tilly, die einen Bollerwagen voller Feldfrüchte zog und ihren kleinen Begleitern Emily, Franziska und Lukas. Das Erntedankfest hat seit fast 15 Jahren den Charakter eines Oktoberfestes. Passend dazu war das Ambiente auf Bayrisch getrimmt worden, aber nicht alle Besucher hatten sich für Dirndl und Lederhose entschieden. Die Band „The Realtones“ lockte die Besucher schon am frühen Samstagabend auf die Tanzfläche. Eintritt wurde nicht verlangt.