Notfallversorgung im Kreis Viersen Grünes Licht für den „Telenotarzt“

Kreis Viersen · Im Kreis Viersen soll der Notarzt per Video den Rettungsdienst unterstützen.

In Aachen ist Telenotärztin Michaela Schneider bereits im Einsatz. Sie ist mit Rettungssanitätern verbunden, und kann auf ihren Monitoren allgemeine Patieninformationen, EKG-Daten oder auch ein Livebild aus dem Rettungswagen sehen. Das Projekt soll auch im Kreis Viersen umgesetzt werden

Foto: dpa/Marius Becker

(mrö) Patienten im Kreis Viersen sollen, Digitalisierung sei Dank, im Notfall schneller und besser medizinisch versorgt werden. „Telenotarzt“ heißt das System, das wertvolle Minuten sparen soll. Jetzt ist das Projekt einen wichtigen Schritt weitergekommen. Der Kreis Viersen darf gemeinsam mit den Städten Mönchengladbach und Krefeld sowie den Kreisen Kleve und Wesel die Planungen für eine gemeinsame Trägergemeinschaft „Telenotarzt Niederrhein“ konkretisieren. Dafür gab jetzt das NRW-Gesundheitsministerium grünes Licht.

Der Telenotarzt ist ein System, bei dem das bestehende Netz notärztlicher Versorgung um ein digitales Angebot ergänzt wird. Hierbei handelt es sich um das führende Projekt in der Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen des Landes NRW. „Mit dem System des Telenotarztes sind die Rettungskräfte dank moderner Technik in der Lage, im Notfall digital einen Notarzt zum Einsatz hinzuzuziehen“, sagt Landrat Andreas Coenen (CDU). „Für Patienten kann diese Möglichkeit lebensentscheidend sein. Damit ist der Telenotarzt eine entscheidende Verbesserung für die medizinische Notfallversorgung der Bevölkerung.“

So funktioniert der Telenotarzt: Die Rettungskräfte im Einsatz nehmen Kontakt zur Leitstelle auf. Dort erhält der Telenotarzt die Vitaldaten des Patienten per Echtzeit-Übertragung. Seine Aufgabe ist es, die Einsatzkräfte vor Ort mit Sprach- und/oder Videokontakt zu unterstützen und anzuleiten.

Die geplante Telenotarzt-Region Niederrhein umfasst mehr als zwei Millionen Einwohner. Die zuständigen Mitarbeiter der sechs Kommunen arbeiten nun an einer gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung. Dabei geht es um eine Vielzahl derzeit noch offener Fragen, beispielsweise zu Einsatzbereichen, Standorten, Qualifikationen, Übertragungstechnik, Kosten, Haftung, Laufzeit, Inkrafttreten sowie Kündigungsfrist. Geplant sei, so ein Sprecher des Kreises, dass die Vereinbarung noch in diesem Jahr unterzeichnet wird. Das Aachener Institut für Rettungsmedizin & zivile Sicherheit begleitet bei der Umsetzung. In Aachen ist eine Telenotarzt-Zentrale bereits im Einsatz

(mrö)