Zwischen Aldekerk und Kempen Niersexpress kollidiert mit einem Betonklotz
Update | Aldekerk/Kempen · Die Bundespolizei ermittelt jetzt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Der Niersexpress ist am Donnerstagmorgen zwischen Aldekerk und Kempen mit gegen einen im Gleisbett liegenden Betonklotz gefahren. Wie Rhein-Ruhr-Bahn-Sprecher Tim Nowak auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, war der Zug in Richtung Düsseldorf unterwegs und stieß um kurz vor 6 Uhr mit einer „Betonstatue“ zusammen. „Der Zugführer hat gemerkt, dass er gegen etwas gestoßen ist. Aber der Zug konnte noch weiterfahren“, sagte Nowak. Also fuhr er in den nächsten Bahnhof nach Kempen, kontrollierte den Zug und stellte Schäden an der Seite vom Niersexpress fest. Daraufhin wurde die Bundespolizei alarmiert, die die Strecke untersuchte – und einen Betonklotz fand. Personen wurden bei dem Zusammenstoß nicht verletzt.
„Der war etwa 30 Zentimeter groß“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Redaktion. Während die Beamten die Strecke untersuchten, war sie für den Zugverkehr in beide Richtungen gesperrt. Mehrere Züge fielen aus und verspäteten sich. Um kurz nach 7 Uhr war die Strecke wieder freigeben, der beschädigte Zug konnte seine Fahrt fortsetzen. Weil sich während der Sperrung aber die Züge stauten, kam es bis halb 11 Uhr zu Verspätungen und Teilausfällen des RE 10.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen eines „gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“. Der Betonklotz wird jetzt von den Beamten untersucht, um Rückschlüsse auf die Herkunft des Gegenstands schließen zu können.
Klar ist: Der Betonklotz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht plötzlich im Gleisbett aufgetaucht. Unbekannte haben ihn mutmaßlich absichtlich dort hingelegt.
Der Fall erinnert an einen größeren Polizeieinsatz auf der Niersexpress-Strecke im März 2022 – der jedoch ein weitaus höheres Ausmaß hatte. Damals haben Unbekannte in Goch eine Mauer aus Pflastersteinen auf die Schienen gebaut. Der Zug konnte nicht mehr bremsen und fuhr frontal auf mit die Mauer, die Strecke musste stundenlang gesperrt werden.