Rathausgespräch der Europa-Union Haan Moritz Körner berichtet aus Brüssel

Haan/Hilden · Europa-Union Haan und VHS Hilden-Haan setzen die Haaner Rathausgespräche fort.

Der Europaabgeordnete Moritz Körner (Mitte) zusammen mit VHS-Leiter Martin Kurth (links) und dem Vorsitzenden der  Europa-Union Haan, Wolfgang Jegodowski.

Der Europaabgeordnete Moritz Körner (Mitte) zusammen mit VHS-Leiter Martin Kurth (links) und dem Vorsitzenden der  Europa-Union Haan, Wolfgang Jegodowski.

Foto: Europa-Union Haan

(Red) Das spannende Rathausgespräch mit Moritz Körner umspannte zahlreiche, aktuelle Europathemen, welche im Verlauf des Abends mit den teilnehmenden Bürgern intensiv diskutiert wurden. In der Gesprächseröffnung drehte es sich um die komplexen Herausforderungen der Migration. Moritz Körner betonte, dass Migrationslösungen äußerst differenziert betrachtet werden müssen, da es keine eindimensionale und 100 prozentige Lösung gibt, welche allen Mitgliedstaaten gerecht wird.

Ein bedeutendes Thema in diesem Kontext ist die Situation in Ungarn. Hier hat die EU mittlerweile Gelder in Milliardenhöhe im Rahmen der Migrationspolitik gesperrt, was zwischenzeitlich zu Spannungen zwischen Ungarn und der Europäischen Union führt. In der Diskussion wurde betont, dass solche Maßnahmen zwar notwendig sind, aber die Solidarität und Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten gefährden. Hier müssen gemeinsame Lösungen gefunden werden, die die Interessen aller Mitglieder berücksichtigen.

Ein „Europa der mehreren Geschwindigkeiten“

Das Rathausgespräch, wieder organisiert von der Europa-Union Haan und der Volkshochschule Hilden-Haan, thematisierte auch die Idee eines „Europas der mehreren Geschwindigkeiten“. Dieser Ansatz akzeptiert, dass nicht alle Mitgliedstaaten denselben Grad an Integration und Zusammenarbeit in allen Bereichen erreichen können oder wollen. Einige können in bestimmten Fragen schneller vorangehen, während andere langsamer oder in unterschiedlichen Bereichen kooperieren können. Moritz Körner nannte den Vorteil: Dieser flexible Ansatz ermöglicht es den Mitgliedstaaten, unterschiedliche Wege zu gehen, während sie dennoch ein gemeinsames europäisches Projekt aufrechterhalten.

Auch war die Aufnahme der baltischen Staaten in die EU Abendthema. Diese Erweiterung sollte als wichtiger Schritt zur Stärkung der europäischen Integration und zur Förderung von Stabilität und Wohlstand in dieser Region angesehen werden.

Insgesamt wurde im Rathausgespräch betont, dass die Migrationsfrage eine der komplexesten und dringendsten Herausforderungen für die Europäische Union darstellt. Die Lösungen erfordern ein hohes Maß an Zusammenarbeit, Solidarität und Verständnis zwischen den Mitgliedstaaten, um die europäische Vielfalt der Bedenken und Interessen zu berücksichtigen.

Es wurde im Verlauf des Abends deutlich, so der Vorsitzende der Europa-Union Wolfgang Jegodowski, dass es für die aktuellen Probleme keine einfache, allumfassende Lösung gibt, um die Herausforderungen zum Beispiel der Migration auf effektive und gerechte Weise anzugehen.

(RP)