10:22 in Oberhausen Siegesserie von Rhein Fire endet gegen Madrid Bravos

Oberhausen · Am Sonntag verliert Rhein Fire erstmals nach fast zwei Jahren. Gegen den Liganeuling gibt es eine 10:22-Niederlage.

Seit dem letzten Spieltag der Debüt-Saison 2022 (31:34 gegen Leipzig Kings) hatte Rhein Fire nicht mehr verloren. Die Serie von 16 gewonnenen Spielen in Folge ist nun aber vorbei. Gegen den Liga-Neuling Madrid Bravos gab es im Stadion Niederrhein in Oberhausen eine 10:22-Niederlage.

Eine absolut verdiente Pleite für den amtierenden Champion der European League of Football, wie auch Head Coach Jim Tomsula einräumte: „Hut ab vor Madrid. Sie kamen hierher und haben uns vermöbelt. Sie hatten Feuer, Energie und Fokus – da konnten wir nicht mithalten.“

Auch Fullback Patrick Poetsch stellte vor allem die starke Leistung des Gegners heraus. „Wir waren nicht gut genug, Madrid war einfach besser. Mehr kann man nicht dazu sagen.“

Die Offense von Rhein Fire begann wieder schwach, fing sich im Vergleich zu den Spielen davor aber nicht. Gerade im Passspiel ging wenig zusammen. Es besteht weiter eine große Problematik bei den Wide Receivern. Der erst vor kurzem eingeflogene Devin Heckstall fing ein paar kurz Pässe, aber mehr nicht. Er konnte in der Kürze der Zeit natürlich noch nicht der erhoffte Ersatz für den bisher starken, nun aber leider verletzten Kelvin McKnight sein. Harlan Kwofie fehlte wieder verletzt, Sebastien Sagne spielte ebenfalls erneut nicht (obwohl er umgezogen am Spielfeldrand stand).

Also musste es per Laufspiel über Glen Toonga gehen, was teilweise klappte, aber nicht konstant genug. Zur Pause hatte Fire noch gar keine Punkte erzielt.

Die Bravos dagegen hatten 15 auf dem Konto – nur 15 aus Sicht von Rhein Fire. Drei Mal hielt die Defense den Gegner aus Spanien auch bei kurzem Feld bei Field Goals, nur einmal fand der sehr starke Running Back D’wayne Obi den Weg in die Endzone. 2023 noch hätte man gesagt, man schlägt Fire nicht mit nur Field Goals, 15 Punkte Vorsprung sind zu wenig. Diesmal war es anders.

Die zweite Hälfte begann mit einem Schock. Die Defense von Fire spielte zwar stark auf und Janek Wenke gelang beim dritten Versuch der Bravos ein Sack gegen Quarterback Chris Helbig, doch der verletzte sich dabei schwer am Knie. Die Partie war daraufhin länger unterbrochen, die Spieler suchten Zuflucht im Schatten, bis Helbig abtransportiert werden konnte. „Seine Saison ist wahrscheinlich vorbei“, sagte Madrids Head Coach Rip Scherer später.

Die Offensive der Bravos war nun natürlich deutlich geschwächt, doch mit dem ehemaligen Fire-Spieler Willie Patterson blieb sie gefährlich. Der eigentliche Wide Receiver agierte nun auch zumeist als Quarterback. Zwar warf er auch eine Interception, doch er in Kombination mit Running Back Obi sorgte immer wieder für Raumgewinn.

Fire gelang dann auch endlich mal etwas mit der Offense, als Clark einen sehr langen Pass auf Justin Schlesinger nahe der Endzone anbrachte. Ein paar Spielzüge später stand Glen Toonga in der Endzone, zum Ende des dritten Viertels stand es somit nur noch 7:15.

„Jetzt geht’s los“, riefen die 8146 Fans in Oberhausen. Und dann fing auch noch der eigentliche Defensive Back Tony Anderson einen tiefen Pass von Clark, danach wurde per Field Goal immerhin auf fünf Punkte verkürzt.

Fire brauchte einen weiteren Stopp der Defense, bekam ihn aber nicht. Bravos-Running-Back Obi tankte sich mehrfach durch, am Ende lief er zum Touchdown in die Endzone. Und damit nicht genug: Beim folgenden Kickoff verlor Omari Williams den Ball und die Bravos bekamen ihn tief in der Hälfte von Rhein Fire direkt wieder. Die Defense hielt zwar stand und ließ keine Punkte zu, doch es waren auch nur noch drei Minuten zu spielen und man musste angesichts des Spielstands von 10:22 noch zweifach punkten.

Daraus wurde nichts, stattdessen warf Clark eine Interception, seine zweite des Tages. Die Bravos konnten die Uhr daraufhin runterspielen und nahmen einen wohlverdienten Sieg mit zurück in die spanische Hauptstadt.