CDU will Bedarf nach Sportstätten klären

Fraktion hat ein Positionspapier zur Zukunft der Sportaußenanlagen in Dormagen erarbeitet.

Dormagen. Nach den heftigen Diskussionen in der Bäderfrage, die zum ersten Bürgerentscheid in Dormagen führten und dem Ringen um einen Kunstrasenplatz in Straberg, hat die CDU jetzt ein Diskussions- und Positionspapier zur Zukunft der Sportaußenanlagen erarbeitet.

„Wir haben uns in dem Papier auf Sportaußenanlagen fokussiert, weil es hauptsächlich dort den Wunsch nach Veränderung gibt“, erläuterte jetzt Andreas Buchartz, der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Man habe eine Analyse der Ist-Situation wagen wollen. Die wichtigste Feststellung seitens der CDU: Wenn Vereine passiv bleiben und nicht auf Veränderungen reagieren, werden sie auf lange Sicht gesehen Mitglieder verlieren.

Ausgehend von Untersuchungen des Landessportministeriums NRW ließen sich zwei Entwicklungen formulieren: Einerseits seien Sportarten, die über mehrere Generationen hinweg ausgeübt werden können, wie etwa Golf, stark im Kommen. Gleichzeitig fände eine Beschleunigung von Trendwechseln in den Trendsportarten statt. Deshalb müssten sich moderne Sportanlagen diesem „Spagat der Anforderungen“ stellen.

Sportstätten des 21. Jahrhunderts dürften also nicht nur an Jugendlichen ausgerichtet sein, sondern müssten alle Generationen umfassen. Statt Fußballplätzen müsste es multifunktionale Sportanlagen geben. „Das sind allerdings Zukunftsvisionen, die völlig losgelöst von den momentanen finanziellen Gegebenheiten sind“, sagte der Fraktionsvorsitzende Wiljo Wimmer.

Die CDU hofft auf eine breite Diskussion des Themas, vor allem in den Vereinen. Um sinnvolle Entscheidungen bei künftigen Investitionen treffen zu können, wünscht sich die Fraktion dringend verlässliche Zahlen bezüglich der zukünftigen Nutzerfrequenzentwicklung der einzelnen Sportstätten. „Die fehlen für Dormagen bisher völlig“, sagte Wimmer.

Neben der Möglichkeit, kostenlos die Prognoserechnungen des Landessportministeriums NRW über das Softwareprogramm „SPEP“ zu nutzen, würde die Fraktion gerne auch eine Forschungsarbeit an einer der Sporthochschulen zum Thema in Auftrag geben.

Bevor diese Vorstellungen in einer Vorlage für den Sportausschuss konkret umgesetzt werden würden, wollen Wimmer und Buchartz das Thema in der Fraktion auf der an diesem Wochenende anstehenden Klausurtagung diskutieren. Denn auch innerhalb der CDU gebe es „durchaus verschiedene Standpunkte zum Thema Sportstätten“, wie Wimmer berichtete.

Nicht zur Diskussion stünden dagegen die Erhebung der Sportstättengebühren. „Die werden unerlässlich sein“, sagte Wimmer. Allerdings würden Vereine, die sich bevorzugt um die Jugendarbeit kümmern, mit einer Förderung rechnen können. Aus Sicht der CDU sei der Kunstrasenplatz in Straberg vorerst die letzte große Investition. Für die Jahre 2014 und 2015 stünden keine größeren Entscheidungen an.