Hygiene-Spot in Grevenbroich-Kapellen Hygiene-Turm schützt vor Corona
Kapellen. · Der Prototyp des neuen Hygiene-Spots steht in Kapellen.
Gute Handhygiene hilft gegen die Verbreitung von Corona. Doch an vielen Stellen hapert es mit dem Händewaschen, weil es einfach keine Gelegenheit dazu gibt – beispielsweise vor den Portalen von Firmen oder an Supermarkt-Eingängen. Diese Lücke schließt nun eine Erfindung, deren Prototyp am Dienstag in Kapellen errichtet worden ist. Vor dem Gebäude der Comelit-Group an der Konrad-Zuse-Straße steht nach Angaben des Herstellers Deutschlands erster Hygiene-Spot.
Die Konstruktion ist mit einer Höhe von 4,80 Metern kaum zu übersehen. „Sie soll schon von weitem signalisieren, dass hier Händewaschen und damit ein Schutz vor dem Coronavirus möglich ist“, sagt Bernhard Urbach. Der Unternehmer aus Tönisvorst hat sich mit seiner Firma MSB auf Messe- und Ausstellungsbeleuchtung, Bühnen- und Gerüstbau spezialisiert – eine Branche, die es derzeit schwer hat. Und die nach Alternativen sucht.
Herzstück des aus Stahlgerüsten konstruierten Hygiene-Spots ist ein Handwaschbecken, das per Kniedruck frisches Wasser spendet. Flüssigseife und ein Handtuchspender hat der Erlkönig an Bord. „Das Ganze ist aber noch ausbaufähig“, sagt Bernhard Urbach. So könne der auf einer Grundfläche von zwei mal zwei Metern stehende Turm noch mit Desinfektionsmitteln ausgerüstet werden – oder mit einer Lautsprecher-Anlage, die nach 20 Sekunden das Ende des Händewaschens signalisiert. Zunächst aber wird der Hygiene-Spot in der in Kapellen stehenden Ur-Fassung angeboten.
Ähnliche Konstruktionen hat die Firma MSB bereits zum Weltjugendtag 2005 in Köln errichtet. „Damals waren sie als Wasserspender für die vielen jungen Leuten bestimmt“, berichtet der Unternehmer. Gemeinsam mit Vertretern der Veranstaltungsfirma „Matrix“, die diese Wasser-Türme seinerzeit bei MSB buchte, wurde die Idee wieder aufgegriffen und in Zeiten von Corona weiterentwickelt.
Der Turm sorgte für Aufsehen
im Kapellener Gewerbegebiet
„Der Hygiene-Spot ist nun so weit, dass er bundesweit eingesetzt werden kann“, schildert Bernhard Urbach. „Wir haben in erster Linie Einkaufszentren und Bahnhöfe im Blick – also Orte, an denen viele Menschen zusammenkommen und wo das Händewaschen nicht so ohne weiteres möglich ist“ Die Türme sollen hauptsächlich vermietet werden, in Kürze sollen sie über das Internet angeboten werden. Installiert werden die Spots ans Wassernetz, alternativ könnten sie auch an einen Hydranten angeschlossen werden.
Material für den Gerüstbau sei vorhanden, sagt Urbach. Engpässe könnte es eventuell bei den Armaturen geben. Zurzeit geht er davon aus, dass er in den nächsten Monaten „einige tausend Türme“ errichten wird. Den ersten hat er bei seinem ehemaligen Schulfreund in Kapellen aufgebaut.
Miroslav Pavetic, Geschäftsführer der Comelit Group, ist begeistert von der Idee: „Händewaschen wird derzeit allgemein verlangt – und wir können unseren Kunden und Lieferanten jetzt eine optimale Gelegenheit bieten.“ Schon am Dienstag sorgte der Turm für Aufsehen im Kapellener Gewerbegebiet.