Pflegekonzept für Friedhofsanlagen in Grevenbroich Friedhöfe sollen schöner werden

Grevenbroich. · Grevenbroich hat Pflegekonzepte erstellt und plant Parklandschaft.

In Wevelinghoven soll eine geschlossene Bestattungsfläche vor der Trauerhalle entstehen, die von einem Park eingerahmt wird.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Beschwerden über den schlechten Zustand auf städischen Friedhöfen – unter anderem in Wevelinghoven – hatte es in der Vergangenheit reichlich gegeben. Nachdem viele Mängel beseitigt wurden, hat die Stadt nun zunächst für die Anlagen in der Gartenstadt und in Neurath ein neues Pflegekonzept vorgestellt. Langfristig soll der Friedhof in Wevelinghoven ein parkähnliches Aussehen erhalten.

Bürger und Politiker hatten vor zwei Jahren heftig über den Zustand der Anlage in der Gartenstadt geklagt – von fiesen Abfall-Sammelstellen bis zu halb umgekippten Zäune reichte die Mängelliste.

CDU und SPD sehen auch auf anderen Anlagen Handlungsbedarf, die Sozialdemokraten beantragten, „auf allen städtischen Friedhöfen die Sauberkeit wiederherzustellen, Sitzbänke zu sanieren und Gehwege auszubessern“.

Handlungsbedarf wird auch im Rathaus gesehen: „Es besteht Konsens darüber, dass der Friedhof Wevelinghoven seit dem Orkan 2014 auf eine Teilüberplanung wartet“, hatte Beigeordneter und Stadtbetriebe-Vorstand Florian Herpel erklärt. Sturm „Ela“ waren etliche „prägende Nadelbäume“ zum Opfer gefallen. Zudem hat sich die Beerdigungskultur geändert: Die Zahl der Urnenbestattungen, für die weniger Grabfläche nötig ist, hat erheblich zugenommen, der Flächenanteil ohne Gräber auf Friedhöfen steigt. Die Stadt reagiert, indem sie größere, zusammenhängende Tabu-Flächen, auf denen nicht beerdigt wird, schafft – so soll der Pflegeaufwand reduziert werden.

Nicht benötigte Nebenwege werden zurückgebaut

Nun hat die Stadt ein weitergehendes Konzept zur Grüngestaltung für den Friedhof entwickelt. „Langfristiges Ziel ist eine großzügige Parklandschaft mit ausgedehnten Rasen- und Blühwiesenflächen, Strauchgehölzen und markanten Baumpflanzungen“, kündigt Herpel an. Bei neuen Sträuchern sollen je zur Hälfte Wild- und Ziergehölze gepflanzt werden . Rund ein Drittel der Bäume sollen künftig Nadelbäume sein – als „wichtige Schlafplätze für Eulen und Käuze“.

Nicht benötigte Nebenwege werden zurückgebaut. Zudem wird eine weitere Tabu-Zone geschaffen. Das langfristige Ergebnis: „Eine geschlossene Bestattungsfläche vor der Trauerhalle, die von einem Park eingerahmt wird“, sagt Herpel.

Auch am Neurather Friedhof wird Hand angelegt: Der zu dichte Baumbestand verursache maßgeblich „die schlechte Qualität der Wege“. Nun wurde ein Pflege- und Fällplan für fünf Jahre erstellt: Kranke Bäume und zu dicht stehende Fichten werden gefällt, „der ganze Friedhof wird lichtdurchlässiger“, erklärt die Stadt. Stolperstellen und andere Schäden auf Wegen werden beseitigt. Auch in Neurath entsteht eine weitere Tabu-Fläche, werden Wege reduziert.

Das Konzept soll nicht auf die beiden Anlagen beschränkt bleiben, sondern „kann im Prinzip auf alle städtischen Friedhöfe übertragen werden, kündigt Florian Herpel an.

Der Landschaftspflege- und Umweltausschuss hat für die Arbeiten einstimmig grünes Licht gegeben. „Das ist ein Versuch, die Pflegequalität der Friedhöfe in den Griff zu kriegen“, erklärt dazu der Auschussvorsitzende Ralf Cremers (CDU).