Droese-Ausstellung fordert den Kunstbetrachter
Irmel und Felix Droese zeigen ihre Werke in der Kaarster Galerie Splettstößer.
Kaarst. In der Kaarster Galerie von Brigitte Splettstößer wurde am Sonntag eine Gemeinschaftsausstellung des Mettmanner Künstlerehepaars Irmel und Felix Droese eröffnet.
Unter dem Titel „Schön oder hässlich“ wird der Besucher mit der elementaren Frage der Kunstbetrachtung konfrontiert. Auch die Exponate fordern die Auseinandersetzung unter diesem Gesichtspunkt.
Doch ist dies erst der Beginn eines tiefsinnigen Dialogs, den die Betrachter mit dem Kunstwerk führen. Die menschlichen Skulpturen aus gewachstem und genähtem Papier und Stoff von Irmel Droese dominieren auf den ersten Blick die Ausstellung.
Aufgereiht hängen sie Jagdtrophäen gleich an einer Wand und scheinen wartend den Blick auf sich zu ziehen. Auf den zweiten Blick erkennt der Betrachter die unterschiedlichen menschlichen Charakterzüge, die hier und da auch tierische Züge tragen.
Schon früh erkannte Irmel Droese diese menschliche Eigenschaft und verarbeitete die tierische Seite in ihren Arbeiten unter der Prämisse „Der Mensch ist stets auch ein Tier“. In ihren Zeichnungen, Aquarellen und Fotogrammen haben figürliche, menschliche Darstellungen immer ihren Platz, treten jedoch oft hinter der Aussage in den Hintergrund. Durchgängig beschäftigt sich Irmel Droese mit dem Lebensweg, der bis zum unbekannten Ende reicht. Spirituelle Gedanken spielen sicher dabei eine Rolle, ihre Persönlichkeit eine größere.
Für Felix Droese steht die soziale Verantwortung des bildenden Künstlers oft im Mittelpunkt seines Engagements. Die zunehmende Ökonomisierung von Kunst und Gesellschaft thematisiert er auch in einigen in Kaarst gezeigten Arbeiten. So im Holzdruck „Kölner Armutszeugnis“ oder mit „Sühnetafel“. Armut und Geldgier, aber auch Religion und Glaube setzt er provokant in seinen Arbeiten um. Mit sehr variablen Techniken und Materialien, die er oft aus der Natur holt, provoziert Felix Droese die Besucher seiner Kunstwerke, sich zu entscheiden, was sie für schön und was für hässlich halten.
„Wir wenden uns von Armut ab, sie erscheint demnach hässlich, Schönheit ist jedoch das, dem wir uns zuwenden“, erläutert Felix Droese das Ausstellungsthema und viele seiner Arbeiten. Von oberflächlicher Schönheit sind diese sicher nicht geprägt. Sie fordern vielmehr tiefe Gedanken und nachhaltiges Betrachten.
Die aktuelle Ausstellung läuft bis zum 10. Mai und kann zu den Öffnungszeiten dienstags, mittwochs, freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr, donnerstags von 14.30 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung besucht werden.