Streetworking: Jugendliche sollen Ideen einbringen
Ausschussmitglieder diskutierten Streetworking. Experte wird eingeladen.
Kaarst. Wie sieht zeitgemäße Jugendarbeit aus? Dieser Frage stellten sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses. Zwei Anträge standen zur Debatte. Die SPD empfahl die Einrichtung eines Streetworking.
Immer mehr Jugendliche würden nicht die Angebote offener Jugendarbeit wahrnehmen, so die Begründung. Stattdessen müssten die Sozialpädagogen die Jugendlichen aufsuchen. Eine Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt und Polizei sollte ergänzend präventiv aufgebaut werden.
Während die Sozialdemokraten direkt konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen wollten, formulierte es die CDU eher weit gefasst. Zur generellen Frage, welche Voraussetzungen und Bedingungen eine moderne und an den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgerichtete Jugendarbeit erfüllen muss, sollten Fachleute im nächsten Jugendhilfeausschuss im März berichten.
Wilbert Schröder (Grüne) wünschte sich zu dem Thema die Gründung eines Unterausschusses, Dorothea Zillmer (CDU) brachte einen Workshop mit Politikern, Schülern und Jugendverbänden ins Gespräch. „Wir müssen erst einmal wissen, was wir wollen und wo wir Defizite sehen“, sagte Schröder.
„Was wir uns vorstellen, geht wahrscheinlich an den Jugendlichen vollständig vorbei“, meinte wiederum Volker Zachel (FDP). Peter Laumen, Leiter des JC Holzbüttgen, plädierte ebenfalls dafür, erst einmal die Jugendlichen anzuhören. Udo Hartings (SPD) befürwortete den Workshop, berichtete aber auch von Erfahrungen, dass die Jugendlichen kaum neue Perspektiven für die Jugendarbeit darstellten, sondern resignierten, weil die Stadt sowieso kein Geld habe.
Obwohl der Jugendhilfeausschuss schließlich eine große Lösung positiv in Betracht zog, entschieden sich die Mitglieder, einen Experten zur nächsten Sitzung einzuladen. Professor Ulrich Deinet soll angesprochen werden. Er begleitet seit eineinhalb Jahren das Projekt des Kinderstadtplans vom JC Holzbüttgen.
„Er ist außerdem sehr im sozial räumlichen Kontext unterwegs und führt viele Befragungen durch. Er weiß also, was Jugendliche wollen“, sagte Peter Laumen. Sein Handbuch „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ liege in jeder Jugendeinrichtung, die etwas auf sich hält.