Eishockey: NEV – auf Dauer viertklassig?

Im Vorjahr entschied der Vorstand, den Aufstieg in die Oberliga nicht wahrzunehmen – seitdem bleiben die Besucher zuhause.

<strong>Neuss. Freitag, 19.55 Uhr in der Eissport-Halle im Südpark: Nur wenige Besucher stehen an der Abendkasse an, um eine Karte für das Spiel des Neusser Eishockey Vereins gegen Darmstadt zu kaufen. Gerade mal 213 Besucher verteilen sich an diesem Abend auf den Rängen der über 3 000 Zuschauern Platz bietenden Halle, darunter fast die Hälfte in Fan-Trikots - auch viele Frauen. Nach 32 Jahren Eishockey in Neuss kommen zum Tabellen-Zweiten der Oberliga-Aufstiegsrunde so wenige Zuschauer wie nie zuvor. Fort sind die, die noch im Vorjahr eine der zauberhaftesten Saisons mit erlebt haben, die es je in Neuss gegeben hat. An dessen Ende erreichte der NEV bekanntlich den Aufstieg in die Oberliga mit einem mitreißenden 4:3-Erfolg in vorletzter Sekunde vor 4 000 Zuschauern in Herne.

Wirtschaftliches Risiko in der Profiliga zu hoch

Der NEV-Vorstand wagte letztlich den Schritt des Aufstiegs in eine eingleisige Liga nicht, deren 14 Teams mehrheitlich aus dem Süddeutschen kommen. Mindestens 250 000 Euro wären für einen Spielbetrieb in der Profiliga nötig gewesen, eine Steigerung des Etats um mehr als 200 Prozent. Dem Vorstand war das Risiko zu groß. Genau das scheinen dem NEV gut 200 ehemalige Besucher übel genommen zu haben.

Das Freitagspiel endete übrigens 11:1.