Eishockey: NEV befürchtet Imageschaden
Der Ratinger Trainer erhebt nach Kultspiel angeblich schwere Vorwürfe gegen Kozhevnikov.
Neuss/Ratingen. Das Kult-Derby vom Freitagabend im Südpark zwischen dem Neusser EV und den Ratinger Ice Aliens (4:1-Erfolg für den NEV) hat einen bitteren Niederschlag in den Ratinger Medien gefunden. Beim Neusser EV war Manager Rolf von der Heiden gleichermaßen entsetzt wie erstaunt, als er gestern einen Spielbericht in der Presse las, dessen Wahrheitsgehalt er stark anzweifelte.
In diesem Bericht wurde eine Aussage des Ratinger Trainers Alexander Jacobs während der Pressekonferenz nach dem Sonntagsspiel wiedergegeben.
Er warf den Neussern "ganz dreckiges Eishockey" vor. Dem 26-jährigen Neusser Evgenij Kozhevnikov, der im Verlauf des Spiel nach einer erst verbalen, dann handfesten Auseinandersetzung zusammen mit dem Ratinger Lukas Heise vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, sagte Jacobs zudem eine üble Äußerung nach.
Der mit sieben Jahren aus St.Petersburg in das Rheinland übergesiedelte Russe soll den Ratinger Spieler Danny Fischbach nach einer harten Auseinandersetzung auf dem Eis folgenden Satz an den Kopf geschleudert haben: "Hoffentlich stirbt dein Vater bald."
NEV-Manager Rolf von der Heiden wundert sich: "Ich verstehe nicht, warum die Ratinger nach Spielschluss diesen angeblichen Vorfall nicht in einem Zusatzbericht des Schiedsrichters zu Protokoll gegeben haben. Das wäre der übliche Weg, wenn sich alles tatsächlich so zugetragen haben sollte."
Rolf von der Heiden vermutet jedoch vielmehr, dass dieses verbale Nachtreten seitens des Trainers der Ice Aliens auf der Pressekonferenz in Ratingen nicht der Wahrheit entspricht.
Von der Heiden will Evgenij Kozhevnikov zu den angeblichen Äußerungen natürlich befragen. Eine Bestrafung durch den NEV oder den Eissportverband Nordrhein-Westfalen kommt jedoch ohnehin nicht in Betracht - eben weil dieser Vorfall nicht in einem Zusatz-Spielbericht steht.
Bei dem Spiel der Ratinger in Neuss am vergangenen Freitag waren die Wogen auf dem Eis sehr hoch gegangen - nicht zuletzt deshalb, weil der Hauptschiedsrichter Levente Györgice aus Troisdorf nicht von Anfang an rigoros durchgegriffen hatte und viel zu viele Stockfouls durchgehen ließ - bis die Duelle eskalierten.
Später schickte er dann nach spektakulären Prügeleien von jeder Mannschaft drei Akteure vorzeitig in die Kabine. Die sind nun automatisch für ein Spiel gesperrt. Der Neusser EV befürchtet durch die Berichterstattung zusätzlich einen Imageschaden.