Handball: Meisterliche Leistung in der Porsche-Arena

Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen zeigt beim 33:21-Erfolg in Stuttgart über die HBR Ludwigsburg seine beste Saisonleistung und setzt Essen unter Druck.

<strong>Stuttgart / Dormagen. "Wenn nicht jetzt, wann dann", der Handball-WM-Kultsong der "Höhner" dröhnte unmittelbar nach dem Schlusspfiff aus den Lautsprechern der Stuttgarter Porsche Arena. Unter diesem Motto stand passenderweise auch eine Fan-Aktion des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen mit einem lokalen Radiosender, die dafür sorgte, dass rund 200 Dormagener Fans den Weg in die baden-württembergische Landeshauptstadt fanden. Untermalt vom Höhner-Song bildeten TSV-Fans und Mannschaft eine riesige Jubeltraube auf dem Spielfeld der 6 000 Zuschauer fassenden schmucken WM-Arena in Stuttgart-Bad Cannstatt. Sie hatten auch allen Grund zur ausgelassenen Freude, denn mit einem 33:21-Sieg (Halbzeit: 14:7) bei der SG HBR Ludwigsburg konnten im Vorfeld auch die größten Optimisten nicht rechnen, zumal die HBR im Heimspiel zuvor Tabellenführer TUSEM Essen beim 27:27 einen wichtigen Punkt im Kampf um den Aufstieg abnahm.

Die rund 200 Dormagener Fans unter den 2.500 Besuchern der Porsche-Arena sorgten von Beginn an für die von TSV-Torjäger Adrian Pfahl erhoffte Heimspielatmosphäre. Kein Wunder, denn nach der Ludwigsburger 1:0-Führung durch Gunnar Dietrich in der 2. Minute gaben in der Folge fast ausschließlich die Dormagener auf dem Spielfeld den Ton an.

"Es wäre heute ungerecht, überhaupt jemanden besonders hervorzuheben. Kompliment für meine Mannschaft, die heute ein bis zum Ende konzentriertes und hervorragendes Spiel abgeliefert hat. Uns ist mehr als Stein vom Herzen gefallen. Wir hatten heute neben der nötigen Konzentration auch das erforderliche Selbstvertrauen, um hier zu bestehen. Wir haben uns in der Rückrunde in eine Verfassung gespielt, die uns hoffen lässt, den Aufstieg in diesem Jahr zu packen." Kai Wandschneider, Trainer TSV Bayer Dormagen

"wir werden sicherlich ein bis zwei Tage brauchen, um dieses Spiel insgesamt zu verarbeiten. Wir haben heute nie ins Spiel gefunden, obwohl wir gut auf Dormagen vorbereitet waren und die Woche über gut trainiert hatten. Dennoch großes Kompliment an den TSV, der heute mehr als eine Klasse besser war als wir. Ich drücke Kai Wandschneider die Daumen im Aufstiegskampf." Henk Groener, Trainer HBR Ludwigsburg

"Wir haben zur Halbzeit nur sieben Tore zugelassen. Da haben wir uns in der Kabine gesagt, dass wir das jetzt auch so zu ende spielen und nicht dem Gegner gestatten wollen, in der zweiten Halbzeit zurückzukommen, wie es uns in den letzten Begegnungen passiert ist. Das ist uns gelungen. Ich glaube, es war unsere beste Leistung in dieser Saison." Adrian Pfahl, Rückraum-Ass des TSV Bayer Dormagen

"Wir haben den Fedehandschuh in den Ring geworfen und wollen mal sehen, wie Tusem Essen damit umgehen kann. Ich hoffe, dass sie vor unserer Begegnung am letzten Spieltag sich noch ein Ausrutscher leisten. Doch auch wir haben noch eine ganz schwere Partie gegen Delitzsch am kommenden Wochenende. Da dürfen wir nicht zu weit vorausschauen." Tobias Plaz, Rechtsaußen TSV Bayer Dormagen