Skaterhockey:Siegeszug erst im Finale gestoppt

Die Crash Eagles Kaarst ziehen beim Eagle-Cup überraschend ins Endspiel ein, unterliegen dort aber dem HC Köln mit 2:3.

Kaarst. Der HC Köln-West hat sich zum ersten Mal den Eagle Cup gesichert. Der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger im Skaterhockey setzte sich am Sonntagabend im Endspiel des zum 15. Mal ausgetragenen Turniers gegen den Gastgeber Crash Eagles Kaarst knapp mit 3:2 durch. Innerhalb von 48 Stunden konnten die Zuschauer seit Freitagabend 201 Tore in 38 Spielen bejubeln - ein wahres Mammutprogramm für die Organisatoren.

Während die ersten beiden Platzierungsrunden keine Überraschungen brachten, wurde es am Sonntag ab dem Viertelfinale erst richtig ernst. Dabei dominierten sowohl die deutschen Teams als auch die Mannschaften aus der Schweiz.

Zu Beginn des Tages wartete der amtierende deutsche Vizemeister Bissendorf Panthers auf die hungrigen Adler, die sich bravourös durch die Vorrunde gekämpft hatten. Der Siegeswille war dem neu formierten Team anzumerken, jeder Spieler strotzte vor Selbstvertrauen. Es war offensichtlich: Die Eagles wollen in diesem Jahr die schlechte Vorsaison unbedingt geraderücken.

Bissendorf dominierte, aber Kaarst hielt aufopferungsvoll dagegen. Sämtliche Torchancen machte der überragende Robert Pinior im Kasten der Hausherren zunichte. Machtlos war er lediglich zwei Minuten vor Schluss, als Bissendorf doch in Führung ging. Postwendend gelang Kaarst der Ausgleich. Es kam zum Penaltyschießen - nichts für schwache Nerven am Sonntagmorgen. Während Oliver Latocha und Markus Winzen den Ball versenkten, hielt Pinior alle vier Bissendorfer Versuche.

Den Eagles folgten die Duisburg Ducks ins Halbfinale (6:5 gegen die Düsseldorf Rams) sowie der Schweizer Meister Bienne Seelanders, der die Tilburg Condors mit 5:2 besiegte. Als dritter deutscher Vertreter komplettierte Köln mit einem 4:2-Sieg gegen den Schweizer Vizemeister HC Rossemaison das Semifinale.

Den Einzug der Kaarster ins Finale verhindern wollte der Schweizer Meister aus Biel. Doch die Eagles überrannten den Gegner geradezu, mit 5:1 lagen die Gastgeber zu Beginn der zweiten Halbzeit in Front. Aber kampflos wollte der Kontrahent den Kaarstern das Feld offenbar nicht überlassen, auf einmal stand es nur noch 4:5. Coach Marcus Drücker weckte in einer Auszeit seine Spieler noch einmal auf. Mit Erfolg: Die Eagles konterten den Gegner gnadenlos aus und schraubten das Ergebnis letztlich noch auf 8:4. Riesenjubel in der Kaarster Dreifachturnhalle.

Das innerdeutsche Duell zwischen Duisburg und Köln war von großem Kampfgeist geprägt. Am Ende hatten die Domstädter mit 4:2 die Nase vorn. Das Spiel um Platz drei entschied der Cupverteidiger Duisburg mit 3:2 gegen die Seelanders für sich.

Im Endspiel merkte man den Kölnern an, dass sie in ihren Gruppensspielen weniger Kräfte gelassen hatten. Sie verlangsamten das Tempo, wenn es nötig war, und schalteten blitzschnell auf Angriff um, wenn es Lücken im Abwehrriegel der Eagles gab. Lange scheiterte der Deutsche Meister erneut an Robert Pinior, kurz vor der Pause passierte es dann doch: Köln ging in Führung. Der Akku der Kaarster schien dann schnell leer zu sein, denn Köln legte nach und ging mit 3:0 in Führung. Die Entscheidung?

Nein, denn in Unterzahl gelang Mike Höfgen der Anschlusstreffer. Er fing als vordere Spitze einen Kölner Querpass ab, rannte alleine auf das Tor von Thomas Hein zu und versenkte die Kugel trocken. Neue Hoffnung. Als Christopher Pickhardt zwei Minuten vor dem Ende auf 2:3 verkürzte, tobte die Halle. Die Kaarster wurden vom eigenen Anhang nach vorne gepeitscht, doch die Kölner überstanden auch die letzten 60 Sekunden, als der Kaarster Torhüter zugunsten eines fünften Feldspielers aus dem Tor kam, schadlos. Dennoch: Für die Crash Eagles war der erste Finaleinzug seit elf Jahren ein toller Erfolg, der Hoffnung auf die neue Bundesliga-Spielzeit macht.