90. Schlosskonzert lockt mit neuem Konzept

Musikkenner Konrad Beikircher moderiert das Event. Der Förderverein rechnet mit 500 Gästen.

Foto: hbm

90 Konzerte in 13 Jahren — für den Förderverein von Schloss Dyck bedeutet jedes einzelne viel Arbeit und Engagement, aber nicht unbedingt auch viel Geld. Und doch ist der Vorsitzende Heinz Willi Maassen nicht nur stolz darauf, dass sich der Verein den Begriff „Dycker Schlosskonzerte“ hat sichern lassen, sondern mehr noch auf den Bekanntheitsgrad — verbunden mit hohem Ansehen —, den sich der Verein mit dieser Reihe über die Jahre erworben hat.

12 000 Besucher, so sagt Maassen, wurden in dieser Zeit gezählt, wobei die Konzerte im Hochschloss in der Regel sofort ausverkauft sind. Rund 120 Zuhörer fasst der kleine Konzertsaal. Beim jährlichen Open-Air-Konzert im Schlosshof jedoch dürfen es gern mehr sein. 400 Zuschauer passen hinein, aber nun, zum 90. Konzert insgesamt und dem zehnten unter freiem Himmel hofft der Verein sogar auf 500 Besucher.

Denn für das Open-Air-Konzert am Samstag, 7. Juli, im Schlosspark wurde ein „außergewöhnliches Konzept“ entwickelt, wie Maassen erklärt. Was zudem durch die finanzielle Förderung der Kunststiftung NRW erst möglich wurde. Die erste Besonderheit spiegelt sich im Namen des Moderators: „Konrad Beikircher kommt“, sagt Maassen sichtbar zufrieden. Der Künstler ist nicht nur ein Kabarettist, sondern auch ein Musikkenner: „Wer ihn schon mal erlebt hat, weiß das und wird begeistert sein,“ sagt Maassen.

Ausgangslage für das neue Konzept ist der Umstand, dass der angestammte Platz vor der Orangerie schon besetzt ist: „Mit einer Hochzeit, die seit zwei Jahren feststeht“, sagt Maassen. Die Überlegungen für einen anderen Bühnen-Raum im Schlosspark, zusammen mit dem „runden Geburtstag“ der gesamten Konzertreihe führten schließlich zu einem Konzept, das „Musikinseln“ schafft und zum Finale auf die Schlossterrasse führt.

Holzbläser, so erzählt Stefan Palm, Leiter des Palm Concertino und so etwas wie der musikalische Chef des Festivals, nehmen die Besucher schon am Eingang in Empfang. Auf dem Weg treffen sie auf Blechbläser und schließlich im Schlosshof, wo auch die Gastronomie ihren Platz bekommt, auf Streicher. Fanfarenklänge von Trompetern aus den Fenstern des Schlosses werden die Zuhörer schließlich zur Bühne rufen, wo Palm mit seinem Concertino und den Solisten Anke Krabbe (Sopran) und David Kindt (Klarinette) aufwartet. „26 Musiker umfasst das Orchester“, sagt Palm, der auch selbst als Solist am Klavier spielen wird, „dazu gehören auch all jene, die zuvor schon auf den ,Musikinseln’ zu hören waren.“

Dass er Anke Krabbe von der Deutschen Oper am Rhein und David Kindt von den Aachener Sinfonikern verpflichten konnte, „freut mich besonders“, sagt er. Vor der Pause erklingen Werke von Mozart, nach der Pause geht es mit Carl Stamitz weiter, und am Ende wartet Händels „Wassermusik“. Nicht alle drei Suiten, so schränkt Palm ein und erklärt auch warum: „Sie würden zu viel Raum in Anspruch nehmen.“ Er hat sich für die zweite Suite entschieden, die „festlichste und größte“, wie er meint, aber verspricht auch: „Möglicherweise gibt es mehr in der Zugabe.“

Wenngleich ein Open-Air-Konzert auf Schloss Dyck in dieser Größenordnung für die ehrenamtlichen Mitglieder des Fördervereins „einen gewaltigen Mehraufwand“ bedeutet, will Maassen nicht grundsätzlich ausschließen, dass es zu einer Wiederholung kommt.

“Termin: Einlass am Samstag, 7. Juli, ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Karten im Vorverkauf für 30 Euro an der Schlosskasse Dyck und unter Tel. 02182/824290.