Büderich: Endspurt in der Mediothek
Am 10. Juli wird der Neubau am Franz-Schütz-Platz fürs Publikum in Büderich eröffnet.
Büderich. In knapp drei Wochen soll die neue Stadtbibliothek am Franz-Schütz-Platz eröffnet werden. Bis zur feierlichen Einweihung am 10. Juli haben die Handwerker noch viel zu tun, doch Claus Klein vom Service Immobilien der Stadt ist überzeugt: "Das schaffen wir."
Die ersten Bücherkisten sind eingetroffen, Mitarbeiter der Büchereiverwaltung haben ihre Büros bezogen und versuchen, sich mit dem Baustellen-Chaos zu arrangieren. In Büderich laufen künftig alle Fäden zusammen. Acht Mitarbeiter werden von dort aus auch die Filialen in Osterath und Lank steuern. "Dann haben wir hier in Meerbusch ein Stück weit Normalität erreicht", sagt Büchereileiterin Hildegard Bodden-Omar.
Der imposante Klinkerbau erinnert von außen an die Gebäude eines Erwin Heerich auf der Insel Hombroich. Während auf der Nordseite mit Fenstern gespart wurde, "um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten", so Klein, ist die sonnige Südseite komplett verglast.
"Vom Treppenhaus aus erreicht man außerhalb der Öffnungszeiten den Multifunktionsraum und den Seminarraum." Im Mehrzweckraum finden bis zu 70 Personen Platz. "Hier können Lesungen stattfinden. Außerdem ist vorgesehen, Mataré-Arbeiten in Schaukästen als Dauerausstellung zu zeigen." 14 Parkplätze sind für die Bücherei reserviert.
Im Eingangsbereich, der wie eine Nase auf den Platz hinausragt, stehen bereits der Tresen und die Buchungsterminals. Hier sollen Sitzplätze zum Schmökern entstehen, alles - inklusive der Toiletten - ist behindertengerecht.
Großzügig präsentiert sich der Ausleihbereich in der ersten Etage: Von 86 Quadratmetern verbessert sich die Bücherei in Büderich in diesem Bereich auf 615 Quadratmeter - ein Quantensprung.
Die Schüler der Brüder-Grimm- und der Mauritiusschule erhalten durch den Neubau einen neuen Werkraum direkt am Schulhof. "Wir werden ab morgen die Baustellen-Kolonnen verstärken, damit die Pflasterung im Durchgang zum Werkraum schnell fertig wird." Ein wenig neidisch lobt Bürgermeister Dieter Spindler mit Blick auf spielende und kreischende Kinder die lärmdämpfende Doppelverglasung: "Man hört fast nichts, das ist in meinem Büro anders."
Einen einmaligen Blick hat man von der Leseterrasse in der zweiten Etage über Büderich. Hier befinden sich der Verwaltungstrakt sowie ein Arbeitsbereich für Jugendliche mit vier PC-Plätzen.
Der Clou des Gebäudes ist die Betonkerntemperierung: Der Luftaustausch ist optimal, zu heizen ist kaum und frühestens ab Null Grad Außentemperatur notwendig. Eine stets behagliche Raumtemperatur lässt sich durch die Nutzung großer Speichermassen an Wärme herstellen.
Die komplizierte, größtenteils im Beton versteckte Technik mit Heizschlangen und Luftansaugrohren ist höchst effektiv, betont Claus Klein: "Die Energiekosten betragen höchstens noch ein Drittel im Vergleich mit konservativen Heizmethoden." Dafür muss vor allem gut gedämmt werden: Unter der Bodenplatte beträgt die Dämmung 30 Zentimeter, unter dem Dach ist sie 50 Zentimeter dick.