Vorfahrt für den Umweltschutz
Natur Bei herrlichem Wetter lockte der Ökomarkt viele Besucher nach Lank–einige auch in Fußball-Trikots.
Lank. Viele Besucher hatten das Anliegen des Ökomarkts-eine Sensibilisierung für die Natur-ernstgenommen: Rings um die Fußgängerzone im Ortskern von Lank waren reichlich Parkplätze für Autos frei. Wer jedoch seinen Drahtesel abstellen wollte, musste schon Zeit für die Suche nach einem geeigneten Platz mitbringen.
Meerbuscher aus allen Stadtteilen nutzten das schöne Sonntagswetter für einen Ausflug nach Lank, um s3ich in Sachen Umweltschutz und -Energie zu informieren und das Programm auf der kleinen Bühne am Alten Schulhof zu genießen. In seiner 18.Auflage bot der Ökomarkt jedoch auch Gelegenheit zum entspannten Bummeln zwischen Bücherregalen am Missouri-Platz und über den Kindertrödelmarkt rings um den Brunnen auf dem Alten Marktplatz.
Passend zur Fußball-Weltmeisterschaft bot Reuben Muluve geschnitzte Figuren, Holztiere und Malereien auf Lederhäuten aus Afrika an. Nein, nein, erklärte der Mann aus Kenia lachend, er habe keinen guten Zauber, der der deutschen Nationalelf an diesem Abend im Auftaktspiel gegen Australien zum Sieg verhelfen könne. "Aber Deutschland wird doch sowieso Weltmeister." Davon überzeugt zu sein schienen auch die vielen Besucher, die in Fußballtrikots erschienen waren. Sogar einige Sängerinnen des Gospelchors "Cheerful Voices", die am Nachmittag mit schönem Gesang die Besucher unterhielten, waren in den Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold sowie Schwarz-Weiß gekleidet. Zuvor hatte bereits die Meerbuscher Band "Opposites Attract" mit groovigem Rock für gute Stimmung gesorgt.
Nicht weit davon entfernt informierte der Naturschutzbund (Nabu) über die Bedeutung von Fledermäusen für das ökologische Gleichgewicht. "Man geht davon aus, dass eine Fledermaus bis zu 25000 Mücken oder Motten pro Jahr vertilgt", hob Hobbyimker und Naturschützer Harald Koch das Wirken der nachtaktiven Tiere hervor. Am Stand der Stadt Meerbusch konnten sich die Besucher bei Fachbereichsleiter Heiko Bechert nicht nur über den neuen Wertstoffhof in Strümp informieren, den die Firma Schoenmakers ab 1.Juli betreiben wird, sondern auch über den neuen Wanderweg durch die Altrheinschlinge. Von großer Spannung begleitet war die Ernennung der Preisträger des diesjährigen Umwelt-Malwettbewerbs.
Bücherwürmer waren rings um den Missouri-Platz richtig. Denn dort hatte die Stadt als Veranstalter des Markts einen Trödelbereich für alte Bücher eingerichtet. So manches Kinderbuch aus lange vergangenen Tagen wechselte dort den Besitzer. "Im Grunde ist ja auch das Umweltschutz", war Renate Beek überzeugt. "Alte Bücher werden weitergekauft, anstatt dass sie weggeworfen werden." Zum Welttag des Buches hatten die Mitarbeiterinnen von Mrs. Books Schüler zu Stift und Papier gebeten: In den Schaufenstern waren Tagebuchaufzeichnungen zu lesen, die mitunter Talent erkennen ließen.
Als Ein-Personen-Fußtruppe unterwegs war Norbert Busch, der für Fotovoltaik-Anlagen warb. "Es gibt noch zu wenig Wissen über die Möglichkeiten, die diese Anlagen bieten", erklärte er, und verteilte Faltblätter. "Wer richtig in eine solche Anlage investiert, der kann sich von den großen Stromanbietern unabhängig machen." Wie er waren auch die Pantomime-Künstler der Tanz- und Theaterschule Kreativdörfchen zu Fuß unterwegs, um für mehr Umweltbewusstsein zu werben. Doch ein Blick auf die vielen Fahrradfahrer und Fahrgemeinschaften auf den Wegen nach Lank zeigte: Nach 18Jahren ist das Ansinnen des Ökomarkts fest bei den Meerbuschern verankert.