WM-Fieber in Meerbusch: Kneipen werden zu WM-Arenen
In den Gaststätten hoffen die Wirte, dass die Kasse klingeln wird.
Meerbusch. Wenn ab Freitag bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika der Ball rollt, dann dürfte es auch in den Meerbuscher Kneipen wieder eng werden. Denn in der Gruppe mitzufiebern, ist bekanntlich viel schöner - vor allem bei Deutschland-Spielen. Das wissen natürlich auch die Wirte in den einzelnen Stadtteilen und haben sich so einiges einfallen lassen.
"Rudelgucken statt Public Viewing" heißt das Motto im Indoor Soccer Center an der Nierster Straße in Lank. "Wir haben zwei Areas, wo die Besucher auf Großbildleinwänden alle Partien live verfolgen können", sagt Betreiber Alexander Gollan, der sich diebisch auf den ersten Anpfiff freut.
Insbesondere zu den Spielen der Deutschen, wenn unter freiem Himmel bis zu 100 Fans und im Innenbereich noch einmal 150 Personen Platz finden, hofft er auf eine "volle Hütte".
Vor und nach den WM-Begegnungen heizt DJ Lokomachine den Fußball-Fans ein, die zudem auf den drei Indoor-Plätzen umsonst demonstrieren können, dass sie Messi oder Ronaldo in nichts nachstehen.
"Wir sind bestens vorbereitet", verkündet auch Wirt Willi Burchartz, der im Bürgersaal an der Necklenbroicher Straße in Büderich die Rückwand der Bühne mit einer Spezialfarbe beschichtet hat. Auf die 15 Quadratmeter große Fläche wird dann mit einem Beamer ein gestochen scharfes Bild geworfen. "Das ist bei der WM 2006 und der EM 2008 super angekommen", so Burchartz, der bereits die gesamte Palette an Fußballsongs auf CD besorgt hat. Im hinteren Teil des Saals wird sogar eine Torwand aufgestellt.
Auf großen Zuspruch hofft auch Joachim Kött, der die Vereinsgaststätte des FC Büderich im Stadion am Eisenbrand betreibt. "Ich habe eine Großbildleinwand plus ein Flachbildschirm, so dass man aus jeder Ecke des Lokals gute Sicht hat."
Und obwohl er die Preise für Bier, Frikadellen oder Bockwürstchen während der Übertragungen auf einen Euro senken will, ist er unsicher: "Ich mache das zum ersten Mal und weiß aus Erfahrung, dass sich viele lieber privat treffen." Außerdem: "Wenn Deutschland gegen Serbien am Freitag schon mittags spielt, hat doch noch kein Mensch frei."
Der Beamer ist auch im Haus Baumeister an der Xantener Straße in Strümp ein Muss. Im Saal der Gaststätte hätten locker 50 Personen Platz, erzählt Junior-Chef Markus Vieten. Doch so richtig voll werde es wahrscheinlich nur zu den Spielen von Jogis Elf, spekuliert er. Er baut auf die Fußballer des SSV Strümp - zumal die Alten Herren ein Tippspiel initiiert haben.
In Osterath gibt sich Antonios Kostidis von der Gaststätte Bei Dörper an der Meerbuscher Straße wieder besonders viel Mühe: "Ich baue im Biergarten morgen ein zwölf mal sechs Meter großes Zelt auf. Dort und in der Kneipe selbst können dann bis zu 350 Menschen mitfiebern."
Und wer wird Weltmeister? "Griechenland bestimmt nicht. Deutschland schafft mindestens das Halbfinale."
Wer es gediegener mag, für den finden sich auch stets Alternativen - etwa am kommenden Sonntag, wenn Deutschland auf Australien trifft. In der Evangelischen Kirche an der Alten Poststraße in Osterath findet an diesem Tag ab 11.15 Uhr ein musikalischer Frühschoppen mit der Düsseldorfer Formation Tuxedo Jazz Band im Kirchgarten statt. Und am Abend heißt es dann Public Viewing in der Kirche.