Lank: Der Zusammenhalt ist groß

Jubiläum: „In der Wasserstadt“-Bewohner feiern 70. Geburtstag.

Lank. Überall hängen in der Lanker Straße "In der Wasserstadt" blau-weiße Wimpel. Zum 70.Jubiläum werden sämtliche Häuser herausgeputzt. 1939 wurden hier die ersten Behausungen gebaut, 1940 zogen die Menschen in ihre neuen Eigenheime.

Der Zusammenhalt ist seit jeher groß. Hubertine Krouß wohnt seit 43 Jahren "In der Wasserstadt". Auch wenn kein Mitglied der ersten Generation der Straße mehr lebt, kennt sie die Mentalität der Bewohner hier besonders gut: "Als 1939 die ersten Häuser gebaut wurden, da hat jeder dem anderen geholfen. Der eine brachte Zement, der andere den Kies und ein dritter war Maurer", erzählt die Seniorin ganz nostalgisch.

Heute sind "In der Wasserstadt" 35 Haushalte mit 90 Bewohnern Mitglieder der Straßengemeinschaft. Lediglich fünf Haushalte sind nicht in der Gemeinschaft vertreten: "Das sind Neubürger, die kennen so eine Gemeinschaft noch nicht." Trotzdem hält man auch heute in der Straße zusammen: "Wir haben zum Beispiel bei der Stadt für unsere Straße eine verkehrsberuhigende Maßnahme durchgesetzt", berichtet der Straßengemeinschafts-Vorsitzende Markus Michels. Auch gemeinsame Feiern stärken den Zusammenhalt der Bewohner. "Jedes Jahr machen wir eine Nikolausfeier und alle zwei Jahre gibt es ein Straßenfest. Das fällt dieses Jahr natürlich besonders groß aus", erklärt der 40-Jährige.

62 Mitglieder der Straßengemeinschaft sind am Samstag im eigens dafür aufgestellten Festzelt beim Auftakt der Feierlichkeiten dabei. Pfarrerin Heike Gabernig eröffnet das Fest mit einem ökumenischen Wortgottesdienst. Später bringt die Tanzgarde Stratumer Funken die Straßenbewohner richtig in Schwung.

Am Sonntag kommen sogar noch viele ehemalige Bewohner hinzu: " Insgesamt haben sich 122 Leute bei mir zum Frühschoppen angemeldet", erzählt Schriftführerin Hubertine Krouß. Das Blasorchester St.Stephanus spielt ein Konzert, die Menschen erfreuen sich bei Kaffee und Kuchen am Erinnerungsaustausch.

Dann lüftet Krouß noch das Geheimnis des Namens der Straße: "Die Straße wurde erst im Jahr 1953 richtig befestigt, davor stand hier immer alles unter Wasser. Dadurch hat die Straße ihren heutigen Namen erhalten", weiß die 65-Jährige.

Markus Michels erinnert sich ebenfalls gerne an die Anfangszeit: "Die ersten Häuser, die hier gebaut wurden, waren alle auf Selbstversorgung ausgelegt. Im Garten meines Großvaters gab es Schweine, Hühner, Gänse, Obstbäume und Gemüse." Seine Familie ist seit der Gründungsstunde der Straßengemeinschaft dabei: " Ich habe das Haus meiner Eltern übernommen und fühle mich hier immer noch sehr wohl."