Der Trend geht zum selbst geschlagenen Tannenbaum
Nach zuletzt sehr milden Temperaturen rechnen die Anbieter von Christbäumen am Wochenende mit einem Käuferansturm.
In Meerbuscher Haushalten steht an Weihnachten zu 90 Prozent eine Nordmanntanne. „Die hat sich durchgesetzt“, sagt Gartenfachmann Robert Selders. „Obwohl ihr der typische Weihnachtsduft fehlt“, erklärt er und empfiehlt dafür eher eine Rot- oder Blaufichte oder eine Douglasie. Aber die Nordmanntanne sieht eben meistens dicht aus, nadelt nicht und hält lange. Und wer sich am Wochenende seinen Weihnachtsbaum kauft beziehungsweise selber schlägt, braucht einen, der bis ins neue Jahr aufrecht im Christbaumständer steht. Bei der Wahl des passenden Baumes setzt sich in diesem Jahr ein Trend durch: Selber schlagen ist angesagt.
Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach sagt: „Diesem Trend kommen wir Landwirte natürlich gerne nach.“ Der Vorteil: Bäume aus heimischem Anbau hätten dann keine 2000 Kilometer weite Autobahnfahrt hinter sich. Außerdem seien diese Bäume ökologisch und ökonomisch vorteilhafter. In Meerbusch ist das Selberschlagen im Meerbusch an der Meerbuscher Straße möglich, wo die Gutsverwaltung von der Leyen mehr als 600 Bäume zum Verkauf anbietet. Seit Freitag werden dort die Bäume geschlagen. Wer seinen Baum selbst fällen will, erhält eine Säge und bei Bedarf auch professionelle Hilfe. Der Tipp des Experten: Wer den Baum dann mit nach Hause nimmt und ihn auf Balkon, Terrasse oder im Garten abstellt, sollte ihn vor Sonne und Wind schützen und auf jeden Fall ins Wasser stellen. „Der Baum darf nicht austrocknen“, rät Dirk Bening, Forstbetriebsleiter bei von der Leyen. Der laufende Meter kostet 20,50 Euro. Das Besondere: „Wir haben auch vier Meter hohe Bäume, die von vielen nicht nur in Meerbusch favorisiert werden.“
Selber schlagen kann man seinen Baum auch bei Gerhard Bommers, der am vierten Advent zum ersten Mal in seinen „Weihnachtswald“ an den Ingerweg einlädt. Ansonsten kann man auf dem Feld an der Kaarster Straße/Schützendelle täglich ab 10 Uhr seinen bereits geschlagenen Baum auch kaufen.
Im nächsten Jahr öffnet aber auch Robert Selders sein Büdericher Weihnachtsbaumfeld zum Selberschlagen. „Wir haben vor acht Jahren 3000 Bäume gepflanzt, die jetzt schon 1,70 Meter groß sind.“ Jeder zweite Baum wird noch rausgenommen, die anderen werden dann im Dezember 2016 zum Selberschlagen angeboten.
Im Ilvericher Gartenbetrieb Wantikow warten 600 Bäume auf ihre neuen Besitzer. „Wir kaufen sie alle im Sauerland“, erklärt Rüdiger Auerbach. Auch bei Wantikow sind größtenteils Nordmanntannen sowie Fichten im Angebot. Spezieller Service: „Wir spitzen die Bäume passgenau für jeden noch so ausgefallenen Christbaumständer an.“
Zum Tannenbaumfest lädt Bogie’s in Büderich an diesem Sonntag ein: Die Kunden können dort ihren Weihnachtsbaum aus mehreren hundert Exemplaren aussuchen.
