Tagesmütter verdienen weniger als in umliegenden Städten
Das Jugendamt will weitere Personen als Pflegekräfte gewinnen. Ab Januar werden die Geldleistungen leicht erhöht.
Die Stadt Meerbusch möchte mehr Frauen und Männer ermuntern, Tagesmutter oder Tagesvater zu werden. „Wir arbeiten in Meerbusch seit Jahren intensiv daran, eine ausreichende Zahl von Betreuungsplätzen für Kinder zur Verfügung zu stellen“, sagt Sozialdezernent Frank Maatz. „Dies ermöglicht den Eltern nicht zuletzt eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Drei Säulen würden sich dabei optimal ergänzen, so Maatz: städtische Kitas, die Einrichtungen freier Träger und auch die Tagespflegestellen.
Aus diesem Grund sucht das Jugendamt nun weitere Interessenten, die Freude an der selbstständigen Arbeit mit Kindern haben und sich vorstellen können, Jungen und Mädchen ab einem Alter von vier Monaten liebevoll zu betreuen, zu bilden und zu erziehen. „Offenheit, Einfühlsamkeit, Flexibilität und Belastbarkeit sind wichtige Voraussetzungen für diese verantwortungsvolle Aufgabe“, erklärt Frank Maatz.
Stephanie Pauly aus Büderich hat den Schritt in den Beruf der Tagesmutter bereits getan. Die zweifache Mutter — der Sohn ist acht, die Tochter sechs Jahre alt — findet es „einfach toll“, sich mit kleinen Kindern zu beschäftigen und ihnen in der Zeit, in der die Eltern nicht verfügbar sind, eine familiennahe liebevolle Betreuung zu bieten.
„Es ist für mich der ideale Beruf, um meine Arbeit und auch meine Familie zusammen zu bringen.“ Sie arbeite bei sich zu Hause in einem extra eingerichteten Raum. „Dadurch kann ich auch gleichzeitig für meine eigenen Kinder da sein!“ Die gelernte Arzthelferin arbeitete lange als Babysitterin in Familien und leitete auch Kindersport- und Mutter-Kind-Sportgruppen. „Ich habe also mein halbes Leben mit den Kleinsten verbracht.“ Da sei es für sie fast klar gewesen, dass die Arbeit als Tagesmutter eine tolle Aufgabe für sie darstellt. „Quasi habe ich die Berufung zum Beruf gemacht.“
Mit der sogenannten Grundqualifizierung für Tagespflegepersonen startete sie, daran schloss sich auch gleich die Aufbauqualifizierung an. „Insgesamt habe ich 160 Unterrichtsstunden absolviert und nach einer Prüfung das Zertifikat des Bundesverbandes für Kindertagespflege erhalten.“ Aktuell betreut sie fünf Tageskinder.
Wer Interesse hat, Tagesmutter oder Tagesvater zu werden, kann sich bei den Fachberaterinnen des Jugendamtes in einem Gespräch informieren.