Die neue Partnerstadt liegt elf Flugstunden entfernt

Kooperation: Am 13.Dezember wird die Partnerschaft mit Shijonawate besiegelt.

Meerbusch. 40 Jahre lang hatte Meerbusch mit dem französischen Fouesnant nur eine Partnerstadt. Daran wird sich am 13.Dezember etwas ändern, denn dann findet in der Teloy-Mühle in Lank die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit dem Bürgermeister der japanischen Stadt Shijonawate, Natsuki Tanaka, statt.

"Wir freuen uns schon sehr auf den Besuch aus Japan", teilt Bürgermeister Dieter Spindler freudestrahlend mit. Die Suche nach einer neuen Partnerstadt fing bereits 2008 an. Nachdem man mit der japanischen Stadt Sakura nicht auf einen Nenner kam, half das japanische Generalkonsulat dabei, einen geeigneten Partner zu finden. Und die Suche war erfolgreich.

Da die Japaner mit rund 850 Bürgern die stärkste Ausländergruppe in Meerbusch sind, war es naheliegend, in dem asiatischen Land nach einer Partnerstadt Ausschau zu halten. Zwischen Shijonawate und Meerbusch gibt es trotz einer Entfernung von elf Flugstunden einige Parallelen. Beide Städte wurden vor 40 Jahren gegründet, haben ungefähr die gleiche Einwohnerzahl von 57000 und liegen in der Nähe von Großstädten.

"Shijonawate zeichnet sich einerseits durch eine reizvolle Landschaft aus, andererseits durch seine Geschichte", erläutert Wataru Okuma, Vizekonsul des Japanischen Generalkonsulats. Die neue Partnerstadt liegt im Zentrum der größten japanischen Hauptinsel Honshu und ist zu zwei Drittel mit Grünflächen bedeckt.

1348 fand hier die Schlacht von Shijonawate statt, bei der die 3000 Kämpfer des Südhofs von der 60000 Mann starken Armee des Nordhofs besiegt wurden. Zu Ehren des getöteten Bruders des Kommandanten der Armee, Masatoki Kusunoki, wurde 1889 der Shijonawate-Schrein errichtet. Neben dem Grab ist ein inzwischen 550 Jahre alter Campherbaum gepflanzt, der das Symbol der Stadt ist.

In Shijonawate ist die Begeisterung über die neue Partnerstadt Meerbusch enorm. Ein Komitee mit fünf Personen sollte verschiedene Möglichkeiten eines Austausches ausarbeiten, aber da das Interesse bei der Bevölkerung so groß war, ist das Komitee inzwischen auf 20 Mitglieder angewachsen. Unter ihnen engagiert sich ein Mann, der den Rhein-Kreis Neuss sehr gut kennt. Er hat mit seiner Familie dreieinhalb Jahre in Lank gelebt und bringt sich nun in die Partnerschaft ein.

"Der Austausch soll vor allem auf Bürgerebene stattfinden", erläutert Spindler. Okuma fügt hinzu, dass man sich einen Austausch in den Bereichen Sport, Kunst und Kultur vorstellen könne, in den möglichst alle Bürger einbezogen werden sollen.