Die wichtigsten Fakten zur Unterführung in Osterath
Lange Wartezeiten vor der Bahnschranke sollen in Osterath bald der Vergangenheit angehören.
Es ist im wahren Wortsinn ein Jahrhundertprojekt: Bereits 1914 sollte eigentlich mit dem Bau der Osterather Bahnunterführung begonnen werden. Doch der Erste Weltkrieg verhinderte das. Jetzt sind die Pläne für den Bau so weit gediehen wie nie. Die wichtigsten Fragen — und Antworten.
Die Bahnübergänge an der Meerbuscher Straße und an der Strümper Straße werden für Autos geschlossen. Ein im Untergrund gelegener Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser von 40 Metern sorgt dafür, dass die Autofahrer auf die andere Seite der Bahnlinie kommen. Für Radfahrer und Fußgänger führen Rampen über das Kreuzungsbauwerk.
Der wohl wichtigste Grund ist, dass es mit der Stadt Meerbusch, dem Landesbetrieb Straßen.NRW und der Deutsche Bahn Netz AG gleich drei Beteiligte gibt.
Nein. Die Deutsche Bahn würde gern auch einen dritten Bahnübergang am Hoterheideweg schließen. Das lehnt Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) bisher ab. Allerdings könnte der dritte Bahnübergang als „Verhandlungsmasse“ im Kostenpoker eingesetzt werden: Da die DB Netz AG Geld spart, wenn sie einen Bahnübergang schließt und die Stadt Extra-Wünsche beim Bau hat, könnte ein Kompromiss gefunden werden: Die Stadt stimmt der Schließung des dritten Bahnübergangs zu, die Deutsche Bahn trägt einen höheren Kostenanteil.
Spätestens im Jahr 2020 sollen die Bagger in Osterath rollen. Zurzeit wird ausgelotet, ob der Bau bereits ein Jahr eher begonnen werden kann.
Von der DB Netz AG. Sie verlangt vor Unterzeichnung der so genannten Kreuzungsvereinbarung eine detaillierte Kostenkalkulation. Straßen.NRW will sie bis 2017 erstellen. Nach Auskunft der Stadt reicht dem Bundesverkehrsministerium eine Kostenschätzung aus. Die liegt ein Jahr eher vor. Akzeptiert die DB Netz AG die Kostenschätzung, könnte der Bau ein Jahr früher beginnen.
Der Kreisverkehrsplatz kann laut Straßen.NRW mit bis zu 25 000 Fahrzeuge pro Tag „mit ausreichender Verkehrsqualität“ betrieben werden. Die heutige Verkehrsbelastung beträgt rund 15 000 Kfz/Tag. Die Verkehrsentwicklung der vergangenen zehn Jahre weist eine Verkehrszunahme von maximal einem Prozent pro Jahr auf.
Es gibt keinen Ausweich- und Notfallplan. Straßen.NRW geht davon aus, dass zumindest eine, zwei oder drei Ein- und Ausfahrten des Kreisverkehrs auch bei einem Unfall nutzbar sind. „Je nachdem, welche Straße nicht befahrbar ist, wird kurzfristig der Verkehr auf das umliegende klassifizierte Straßennetz umgeleitet“, erklärt eine Sprecherin.
Nein. Der Kreisverkehr inklusive Trogbauwerk ist nicht für eine Schwerverkehrsstrecke ausgelegt. Das heißt, Schwerverkehr wird ab Baubeginn nicht mehr durch den Ortsteil Osterath geführt werden können. Hierzu will Straßen.NRW zu gegebener Zeit eine neue Route abstimmen.
Grundsätzlich werden die Kosten gedrittelt: Der Straßenbaulastträger trägt ein Drittel der Kosten. Dieses Drittel wird zwischen dem Straßenbaulastträger Land NRW und dem Straßenbaulastträger für die Gehwege (Stadt Meerbusch) aufgeteilt. Bund und die DB AG tragen ebenfalls jeweils ein Drittel der Eisenbahnkreuzungsmaßnahme. Zusätzliche Sonderwünsche der Stadt Meerbusch werden zu 100 Prozent durch die Stadt übernommen.