RE 7: Betreiberwechsel soll Pünktlichkeit verbessern

Das britische Unternehmen National Express erhält im Falle von Verspätungen künftig weniger Geld.

Foto: National Express

Zugausfälle und Verspätungen des Regionalexpress RE 7, der Meerbusch mit Köln und dem Münsterland verbindet, sollen bald der Vergangenheit angehören. Dirk Plaßmann, SPD-Vertreter der Stadt Krefeld im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) teilte jetzt mit, dass der neue Betreiber der Linie RE 7 Nachbesserungen zugesagt habe. Ab Dezember 2015 übernimmt das britische Unternehmen National Express den RE 7. Zurzeit wird der Zug durch die Deutsche Bahn betrieben.

Die Linie gehört zu den negativen Spitzenreitern beim Thema Unpünktlichkeit. Laut Qualitätsbericht des VRR waretwa jeder fünfte RE 7 im vergangenen Jahr zu spät. Liegt die Verspätung bei mehr als 20 Minuten, müssen Fahrgäste aus Fahrtrichtung Süden die Bahn in Neuss oder Osterath verlassen, damit der Zug wenden und die Verspätung abgebaut werden kann. Allerdings will die Deutsche Bahn nachbessern: Zum Fahrplanwechsel im Juni soll eine „überschlagende Wende“ mit zusätzlichen Fahrzeugen eingeführt werden, um den Zugausfall zu minimieren.

Ab Dezember ist dann mit National Express ein neuer Betreiber verantwortlich, mit neuem Vertrag und neuen Fahrzeugen. „Der VRR geht nicht nur von einer Leistungs- und Qualitätsverbesserung aus, sondern betont ausdrücklich die Verpflichtung zu Pünktlichkeit und Qualität“, sagt Plaßmann. Die Briten wollen auf der Linie Neufahrzeuge vom Typ Talent 2 einsetzen. In der Regel sollen dann zwei fünfteilige Fahrzeuge mit 510 Sitzplätzen in Doppel-Traktion zum Einsatz kommen — etwa 30 mehr als bisher.

Die Betriebsqualität, besonders die Pünktlichkeit, soll künftig auch durch eine neue Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern (heute 140 km/h) gesteigert werden. So könnten Verspätungen von Fernverkehrszügen, auf die der RE 7 warten muss, besser aufgefangen werden. Ein Puffer von zehn Minuten soll so auf der Strecke zwischen Münster und Köln gewonnen werden. Künftig, so Plaßmann, würden alle Verspätungen über zwei Minuten vertraglich unter Strafe gestellt, das heißt, dem Verkehrsunternehmen werden Zuschüsse gekürzt. Ausstattungsmerkmale der Fahrzeuge sind: stufenloser Einstieg an allen und deutlich mehr Türen, zwei Toiletten pro Zug (eine behindertengerecht), Videoüberwachung und Mehrzweckbereiche mit ausreichend Abstellmöglichkeiten für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. Nach 19 Uhr werden alle Züge von Kundenbetreuern begleitet.