Einwohnerzahl steigt bis zum Jahr 2040 um fast sieben Prozent
Meerbusch. Die Einwohnerzahl in Meerbusch wird bis zum Jahr 2040 insgesamt um 6,7 Prozent steigen. Das geht aus der aktuellen Modellrechnung zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Landes hervor, die jetzt vom Landesbetrieb Information und Technik vorgelegt wurde.
Damit gehört Meerbusch zu den 105 der 373 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, in denen die Einwohnerzahl in den kommenden 25 Jahren steigen wird. In 268 Gemeinden sind Rückgänge zu erwarten. Michael Gorgs, Pressesprecher der Stadt Meerbusch, freut diese Aussicht: „Vor dem Hintergrund, dass uns noch vor wenigen Jahren aufgrund des demografischen Wandels schrumpfende Einwohnerzahlen und eine alternde Bevölkerung vorhergesagt wurden, ist diese Entwicklung natürlich erfreulich.“
Dennoch, laut Statistischem Landesamt sinkt die Bevölkerung zwar nicht, der größte Teil der Bevölkerung wird aber 65 Jahre oder älter sein. Bis 2040 wird es in diesem Alterssegment einen Zuwachs von 20,4 Prozent geben, während in den Altersklassen der unter 19-Jährigen und der 19 bis 65-Jährigen nur ein Anstieg von je 2,5 Prozent zu verzeichnen sein wird. Die Kategorie null bis drei Jahre hat sogar mit Einbußen von 6,7 Prozent zu kämpfen. Gorgs meint: „Meerbusch überzeugt durch seine Lage in direkter Nachbarschaft zur Landeshauptstadt, durch eine gute Infrastruktur und attraktive Stadtteile in grüner Umgebung.“ Diese Infrastruktur bis hin zum Kanalnetz müsse aber auch finanziert werden — und das ginge nur über entsprechende Einwohnerzahlen.
Was also will die Stadt unternehmen, um eine intakte Infrastruktur aufrecht zu erhalten und eine Überalterung der Gesellschaft zu verhindern? Gorgs: „Die Lebensqualität und der Wohlfühlfaktor bei uns sind hoch, ebenso das Bildungsniveau der Bewohner. Das sind überzeugende Argumente für Menschen, hierher zu kommen.“
Diese Attraktivität wolle die Stadt — nicht zuletzt auch durch das derzeit entstehende Stadtentwicklungskonzept „Meerbusch 2030“ — noch steigern und junge Familien mit Kindern anlocken. „In einem Zeitraum von zehn Jahren haben wir bereits 230 Hektar zusätzliche Wohnbaufläche ausgewiesen, ohne mehr Einwohner zu haben“, sagt Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. „Es soll noch weitere Wohnbaufläche, beispielsweise in Osterath, ausgewiesen werden.“
Gerade die Nähe zu Düsseldorf sei attraktiv, da dort akuter Wohnraummangel herrsche. Für das Ostara-Gelände habe man bereits evaluiert, wer dort hin zieht — das sind laut Mielke-Westerlage vornehmlich junge Familien. „Zusätzlich wollen wir dem besonderen Bedarf einer älter werdenden Bevölkerung Rechnung tragen“, sagt die Bürgermeisterin. Also werde in Zukunft auch mehr altersgerechter, zentrumsnaher Wohnraum geschaffen, wie beispielsweise in Lank an der Gonellastraße.
Da die Schülerzahlen in Meerbusch rückläufig sind, könne man Schulen wie die Barbara-Gerretz-Schule schließen und diesen Platz ebenfalls in zukunftsorientierten Wohnraum umwandeln. Sorgen macht sich Mielke-Westerlage nicht: „Meerbusch ist attraktiv, die Stadt liegt im Grünen, hat ein gutes Vereinsleben und sportliches Engagement — genau das, was Bewohner einer Stadt sich wünschen.“