Elefanten spazieren durch Osterath

Der Zirkus Belly gastiert bis Sonntag in der Stadt.

Foto: Jana Bauch

Leika, Limara und Seila sind die drei Exoten des Zirkus Belly-Wien. Bei ihnen handelt es sich um drei stattliche Elefantenkühe im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. „Das sind unsere drei Babys“ erklärt Marlon Zinnecker, der als Trainer und Sohn des Inhabers Roman Zinnecker für die Tiere mitverantwortlich ist. „Mein Großvater hat sie als Kälber gekauft, aufgezogen und natürlich auch trainiert,“ erzählt er.

Neben den Elefanten gehören aber auch acht schwarze Friesenhengste zu den Stars in der Manege. Die Pferde führen Pirouetten oder Fächerfiguren vor. Die sechs Kamele des Zirkus, die Direktor Roman Zinnecker in die Manege führt, beherrschen ebenfalls diverse Figuren. Auf dem Programm steht außerdem eine Clowns-Gruppe, die viele Jahre im russischen Staatszirkus auftrat und als roter Faden durch das Programm führt. Ein Leiterbalance-Akt, bei dem halsbrecherische Kunststücke an einer freistehenden Leiter vollführt werden und die Netzakrobatik, bei der waghalsige Tricks, ungesichert unter der Zirkuskuppel gezeigt werden, gehören auch zum Programm. Zusätzlich tritt ein Jongleur auf und es wird Drahtseil-Akrobatik geboten. Ein irischer Artist, der seinen Körper kunstvoll verbiegt, und seine Künste mit Hula-Hoop-Reifen vollführt tritt auch auf. „Außerdem bieten wir moderne, besondere Lichttechnik und musikalische Begleitung durch eine Sängerin,“ erklärt Andreas Meyer, Pressesprecher des Zirkus. Das Programm, das jedes Jahr neu zusammengestellt wird und für das verschiedene Programmpunkte organisiert werden müssen, dauert ungefähr zweieinhalb Stunden.

Immer wieder ist die Tierhaltung in Zirkussen ein Thema. Zuletzt wurde ein Wildtier-Verbot vom Niedersächsischen Oberlandesgericht für ungültig erklärt. Alle Tiere, so Marlon Zinnecker, werden unter strengen Auflagen gehalten, jede Woche kommt ein Veterinär zur Kontrolle vorbei. „Das ist Pflicht,“ erklärt er und sagt, das die Kontrollen immer unangekündigt stattfinden. „Ich finde es richtig, das Kontrollen gemacht werden und dass die Tiere bestmöglich versorgt sind,“ erklärt er. „Ich möchte gar nicht bestreiten, das es schwarze Schafe unter den Zirkussen gibt, aber man muss hier differenzieren.“ Die Tiere seien bei ihm sicherer als in der freien Wildbahn, werden älter und kennen es ja auch gar nicht anders,“ fügt Marlon Zinnecker hinzu. „Für die Tiere ist die Umgebung völlig normal.“ „Für mich gehören Tiere auch einfach zum Zirkus dazu,“ sagt Andreas Meyer. „Sie sind Teil einer bunten Mischung, die wir Erwachsenen und Kindern bieten möchten,“ erklärt er.

Der Zirkus Belly-Wien, der aus Süddeutschland stammt, aber durch viele Auftritte in der Gegend um Wien seinen Beinamen bekommen hat, gehört zu den größeren Zirkussen und bietet in seinem Hauptzelt, in der Fachsprache Chapiteau genannt, bis zu 1700 Gästen Platz. „Wegen des aufgeweichten Bodens konnten wir aber nur ein kleineres Zelt mit Platz für 900 Gäste aufbauen,“ erklärt Meyer. Nach der Station in Osterath geht es weiter in den Westerwald.