Neue Netto-Filiale öffnet seine Tür
Ab heute kann wieder an der Rudolf-Diesel-Straße eingekauft werden. Aus Kaiser’s ist Netto geworden.
Wenn sich Filialleiter Thomas Busch am Telefon meldet, geht ihm das „Netto-Markt Osterath“ schon ziemlich flüssig über die Lippen. Er und seine 15 Mitarbeiter hatten ja auch reichlich Zeit, sich auf den neuen Arbeitgeber und Firmennamen einzustellen. Denn aus dem Kaiser’s-Supermarkt wurde ein Netto, aus den Kaiser’s-Mitarbeitern wurden Netto-Angestellte. Das ist Ergebnis der Übernahmeverhandlungen, die sich nicht nur in Meerbusch, sondern in 51 Märkten in ganz Deutschland auswirken. Zum Umbau der Osterather Filiale lud Netto mit Stammsitz im bayrischen Maxhütte gestern zu einem großen Pressetermin an die Rudolf-Diesel-Straße, um den Vollzug aller Umbauten in NRW zu vermelden. „Danach geht es in Bayern weiter“, sagte Netto-Sprecherin Stefanie Adler.
Der Markt in Osterath hatte am 9. Februar seinen letzten regulären Tag, am 10. und 11. Februar gab es alles zum halben Preis, danach wurde entkernt, umgebaut, renoviert, wieder alles neu aufgebaut. „In allen Märkten haben wir 7000 Liter Wandfarbe verbraucht und 6300 Meter Regale aufgestellt“, sagte Adler. Der Osterather Markt ragt mit seinen mehr als 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche aus dem Durchschnitts-Netto-Markt mit 700 Quadratmeter ein wenig heraus. In jeder Filiale stehen im Schnitt 15 Tiefkühltruhen sowie drei neue Kassen. Für Osterath wurde ein neuer, heller Fußboden verlegt, außerdem wurde bewusst darauf geachtet, dass zwischen den Regalen genug Platz ist, damit auch zwei Einkaufswagen nebeneinander her fahren können. Zudem achte man beim Umbau aller Filialen auf Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz, so die Sprecherin. Die unternehmerischen Ziele für diesen Markt sind hoch gesteckt. „20 Prozent mehr Umsatz“, will Dirc Bürkle, Regionsvertriebsleiter in diesem Haus im Vergleich zu den Kaiser’s-Zahlen erreichen. Täglich werde ein niedriger fünfstelliger Betrag kassiert. Genaue Zahlen gibt Netto nicht an, auch nicht, wie viel für den Umbau der Häuser ausgegeben worden ist.
Für Thomas Busch, seit zwei Jahren Filialleiter in diesem Markt, ist wichtig, dass heute der Betrieb wieder losgeht. Einige Kollegen hätten das Urlaubsangebot („vor allem über Karneval“) gerne angenommen, andere hätten in anderen Filialen gearbeitet. Natürlich müsse man sich umgewöhnen. So gibt es im Netto-Markt keine Bedientheken für Fleisch oder Wurst, sondern wird diese Ware ausschließlich abgepackt angeboten. „Unser Metzger ist jetzt Bäcker“, sagt Busch. Denn bei Netto werden tiefgefrorene Brötchen-Teiglinge frisch aufgebacken — und das ist unter anderem die Aufgabe des früheren Fleischverkäufers. Ansonsten freut sich Busch mitsamt seiner Mitarbeiter auf die Stammkundschaft aus Meerbusch, „aber natürlich wollen wir auch viele neue Kunden ansprechen“.
Netto hat 4000 Artikel im Sortiment, die Hälfte davon Eigenmarken. Besonders stolz ist man im Unternehmen nach eigenen Angaben darauf, 2000 Mehrweggetränke anzubieten. Zum Sortiment in Osterath gehören auch frische Obst und Gemüse-Produkte. Keine Probleme soll es mit dem Netto-Markt geben, der nur ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt liegt. „Der bleibt auf jeden Fall“, so Adler. Beide Märkte hätten unterschiedliche Kunden und würden sich gegenseitig nicht schaden.