Sommerferien in Meerbusch Fluglärmgegner beklagen mehr Verspätungen in die Nacht hinein

Meerbusch · Rund 21.000 Flugbewegungen gab es am Düsseldorfer Flughafen in diesen Ferien – weniger als vor Corona, aber mehr als 2022. Die Zahl der Flüge in den Abendstunden ist für die Bürgerinitiative gegen Fluglärm aber ein „Alarmsignal“.

Die Zahlen am Düsseldorfer Flughafen lagen in diesen Sommerferien noch hinter dem Level von vor Corona.

Die Zahlen am Düsseldorfer Flughafen lagen in diesen Sommerferien noch hinter dem Level von vor Corona.

Foto: dpa/Kevin Kurek

(dsch) Die Sommerferien sind vorbei und damit eine besonders belastende Zeit für die Anwohner der Zu- und Abflugschneisen des Düsseldorfer Flughafens. Denn mit den höheren Zahl an Flügen während der Ferien steigt auch die Zahl an Landungen in den Nachtstunden, die von den Anwohnern besonders kritisiert wird.

Die Sommerferiensaison 2023 schätzt Christoph Lange, Vorsitzender der Initiative Bürger gegen Fluglärm aus Meerbusch, als „besser als im letzten Jahr ein“, wobei er die Situation 2022 als „katastrophal“ bezeichnet. In diesem Sommer wurden bei 21 000 Flugbewegungen rund drei Millionen Fluggäste befördert – das sind zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr, liegt aber noch immer unter dem Vor-Corona-Niveau mit knapp vier Millionen Passagieren.

Dennoch, so Lange, habe es 2023 mehr Verspätungen in die Nacht hinein gegeben als damals – für den Vereinsvorsitzenden ein Alarmsignal, da sich die Situation für die Anlieger noch weiter verschlimmern könnte, wenn die Zahl der Flüge in den kommenden Jahren weiter steigt.

Die Sorge davon ist besonders in Büderich, aber auch in anderen Meerbuscher Stadtteilen und angrenzenden Kommunen groß. Denn diese liegen in der Abflugschneise des Flughafens, da die Flugzeuge in der Regel gegen den Wind und damit in unserer Region nach Westen starten. Seit Jahren wehren sich die Betroffenen vor allem gegen Starts und Landungen außerhalb der eigentlich vorgesehenen Zeiten zwischen 22 und 6 Uhr. Wichtigstes Urteil dazu ist der noch heute gültige Angerlandvergleich von 1965, der unter anderem das Startverbot in diese Nachtstunden bestätigt und die Benutzung von zwei Start- und Landebahnen auf die Spitzenzeiten beschränkt hat.

Im Frühsommer dieses Jahres waren langfristige Pläne des Flughafens, seine Kapazitäten zu erhöhen, zurückgezogen worden. Dafür will der Flughafen aber eine Flexibilisierung der sogenannten Zweibahnstunden, also Zeiten, in denen zwei Bahnen in Betrieb sind. Dies soll dazu dienen, Verspätungen auszugleichen und somit die vorgeschriebenen Zeiten nicht überschreiten zu müssen.

Das dies funktionieren wird, bestreiten die Fluglärmgegner jedoch. „Das, was beim Angerlandvergleich noch wenige Stunden im Monat als „Spitzenzeit“ galt, würde mit der beantragten Flexibilisierung auf weit mehr als die Hälfte der Tagesstunden ausgedehnt“, so Lange.

Eine entsprechende Änderung bedürfe nach dem Vergleich der Zustimmung der Anrainer.