Jugendwettbewerb Schreibtalente: Einsendungen noch bis Mitte Januar möglich

Projektleiterin Renate Kaiser über die kindliche Herangehensweise ans Schreiben.

Meerbusch. Noch bis Mitte Januar läuft die Einsendefrist des dritten Jugendwettbewerbs Schreibtalente, ins Leben gerufen vom Meerbuscher Kulturkreis und unterstützt vom Rhein-Kreis Neuss. Mit knapp 200 Geschichten und Gedichten, die bislang bei Renate Kaiser eingegangen sind, ist die Zahl der Teilnehmer überschaubar, immerhin waren es im Vorjahr 770 Einsendungen. Doch die Projektleiterin lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: „Viele nutzen jetzt die Weihnachtsferien, kurz vor Toresschluss kommt dann noch mal ein ganzer Stoß. Das war in den vergangenen beiden Jahren immer so.“

Der frühere Termin — bisher hatten die Schüler Zeit bis Mitte März — sei ein Versuch. „Zuvor war die Siegerehrung stets im Herbst. Dann besuchten die Viertklässler, die zahlreich teilgenommen hatten, aber bereits das Gymnasium und wollten als Preisträger nicht mehr als Grundschüler auf die Bühne gerufen werden“, nennt Kaiser einen Grund. Ein anderer: „Als die Zuschüsse frei wurden, insbesondere ein dicker Batzen von der Bezirksregierung, wollten wir auch loslegen.“

Dass der Wettbewerb den jungen Teilnehmern enorm viel bringt, davon ist die Projektleiterin felsenfest überzeugt: „Arbeitgeber beklagen sich doch lauthals darüber, dass Berufseinsteiger sich nicht ausdrücken, geschweige denn eine vernünftige Bewerbung schreiben können. Genau das wird bei so einem Wettbewerb spielerisch geschult.“

An ihrem Talent feilen konnten die Nachwuchsschriftsteller zuletzt in drei Schreibclubs im Kreisgebiet. Was Renate Kaiser dabei beobachtet hat: „Die Jüngeren stürzen sich zumeist sofort auf das weiße Blatt Papier und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Die Älteren kommen dagegen nicht selten mit einer fertigen Geschichte und wollen ein Feedback.“

Bisweilen schwierig sei es, Kindern ein Gefühl für Spannung anzutrainieren. „Die schreiben wie in Schulaufsätzen und berichten von einer heilen Welt. Dass ein Konflikt, den es zu lösen gilt, zu einem Spannungsbogen dazugehört, muss man ihnen erst vermitteln“, erklärt Kaiser. Spätestens, wenn man sie frage, ob sie so eine Geschichte denn selbst in einem Buch lesen würden, hieße es dann aufrichtig: „Oh Gott, nein, das wäre ja viel zu langweilig.“