Lank: Jugend spielt vor - eine exotische Komposition von Klangwelten

Musikschulen aus dem Kreis laden Jugendliche zum Casting für ein Musical in den Wasserturm ein.

Lank. Unter dem Arbeitstitel "Clong!", irgendwann im kreativen Prozess aus dem Wort Klang abgeleitet, luden die Musikschulen der Städte Dormagen, Meerbusch, Neuss und des Rhein-Kreises am Samstag zu einem Casting in das Forum Wasserturm.

Gesucht werden Musiker und Sänger ab 14Jahren, die "internationale Rhythmen auf der Bühne spielen und darstellen wollen, mit Körpergefühl und Fähigkeit im Zusammenspiel". Auch Lust auf ungewöhnliche Instrumente wie die Trommeln Mrdangam (indisch) oder Davul (bulgarisch) sollen sie haben, denn das Ergebnis soll in etwa klingen wie das Musical "Stomp", das seit vielen Jahren durch die Welt tourt.

Die Jury besteht aus Sabine Hermann, Musikschulleiterin in Meerbusch, Jochen Büttner, Hüter des "Initialfunkens" des Projekts und Akteur der Musikschule Neuss, sowie Diplom-Jazz-Schlagzeuger Christoph Hillmann, der das Stück noch komponiert.

"Das ganze lebt eben", sagt der "Weltmusiker in musikalischen Übergangszonen", wie er sich selbst beschreibt. Eine ganz neue Geschichte, ganz neue Instrumente - es soll ein Musical auf eine ganz neue Art entstehen:

Es gebe eine Menge Titel, die Musik sei ebenfalls vorhanden, nur das Libretto fehle noch. "Es wird lautmalerisch und in jedem Sprachraum verständlich sein."

Mit Einfühlungsvermögen entlockt Hillmann, der als erster Komponist für den Choreografen Tony Thatcher arbeitete, den mutigen Kandidaten am Samstag erste Äußerungen ihrer Talente mit Groove-Übungen. Die sollen ein gutes Selbstgefühl trainieren, allerdings vorsichtig, denn zu viel zerstöre alles, findet Hillmann.

Die zweite Runde fällt für die Probanden, mit Mehrheit Musikschüler, schon wesentlich komplexer aus: Konzentration und Koordination, "knallig-aggressive Kriegerposen" wurden nebst dem Halten von spontan vorgegebenen Rhythmen verlangt.

Hier trennt sich Bereitschaft bereits von Begeisterung und die wiederum von echtem Talent. "Es wird ein traumhafter multikultureller und interkultureller Mix", verspricht die Jury. Kann sie sich nicht auf genügend Talente einigen, gibt es im Herbst eventuell eine erneute Auswahl.