Lank-Latum: In Neesch singt und dichtet Dä Man

Der Heimatkreis Lank zeichnet Adolf Rütten mit der Jacobsleiter aus.

Lank-Latum. "1926 ist es ihm nicht an der Wiege gesungen worden, einmal als bekannter Karnevalist und Sänger zu gelten." So eröffnete Franz-Josef Radmacher, Vorsitzender des Heimatkreises Lank, seine Laudatio auf Adolf Rütten. Im Rahmen der Nikolausfeier der Heimatfreunde in der Teloy-Mühle erhielt der 84-jährige Ehrendoktor des Vereins "Kött on Kleen" die Jacobsleiter.

Mit zwei von ihm komponierten Orts-Hymnen "Neeschter Kirk" und "In Meerbusch, der neuen Stadt" bedankte sich der Preisträger singend für die nach einem Lanker Pfarrer und Geschichtsschreiber benannte Ehrenplakette.

Der Ehrenamtler gab "mindestens 50 Prozent" der Lorbeeren an seine Ehefrau Jenny weiter, die oft auf ihn habe verzichten müssen, die Freude über Gelungenes aber mit ihm geteilt habe. "Ich werde weiterhin alles für Nierst tun, was möglich ist", versprach Rütten, seit der Kindheit von allen auch "dä Man" genannt.

Seine Lehrzeit als Schlosser erlebte Adolf Rütten im Krieg bei den Westdeutschen Celluloidwerken in Lank, denen er, unterbrochen durch Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht und englische Kriegsgefangenschaft, bis 1977 treu blieb. Bis zu seiner Rente 1991 arbeitete Rütten als Heizer bei Dujardin in Uerdingen.

Kurz nach 1947 war er dabei, als sich in Nierst die Karnevalisten zusammenfanden. Er organisierte das erste beheizte Festzelt.

Über 30 Jahre war Rütten Vorsitzender von Kött on Kleen, 1953 Prinz und lange Sitzungspräsident. Er war Nikolaus, gründete einen Kinderchor, leitete den Kirchenchor, engagierte sich im Pfarrgemeinderat und leitete Seniorenausflüge. "Groß heraus kam er aber mit seinen Büttenreden, in denen er das skandalöse Dorfleben schilderte", erinnerte Radmacher.

Zur Verleihung der Jacobsleiter wurde dem Ausgezeichneten selbst eine Rede geschenkt. Johannes Werner, als Nikolaus im Mühlenrund, hatte sich einen Reim auf die Meerbuscher Ortsgeschichte gemacht.