(cba) Basketball beim Osterather TV boomt nicht erst seit dem sensationellen WM-Triumph des deutschen Herren-Nationalteams. „Ich könnte theoretisch alle zwei Monate eine neue Mannschaft gründen, weil sich so viele Kinder anmelden möchten“, sagt OTV-Abteilungsleiter Christoph Grathes. Der Run habe kurz nach Ende der Corona-Pandemie eingesetzt. Beim Aktionstag „Kids back on Court“, den der OTV im Juni 2021 ausrichtete, strömten 50 neue junge Mitglieder in den Verein.

Inzwischen sind es rund 470 Aktive, die in Osterath Basketball spielen, davon gut drei Viertel Kinder und Jugendliche. Kein anderer Verein in der Region hat mehr Nachwuchsspieler gemeldet, in Deutschland liegt der OTV, gemessen an der Zahl der Spielerpässe, in den Top 60. Jedoch ist das Ende der Fahnenstange nun erreicht. „In der weiblichen U10 sind noch wenige Plätze frei, ansonsten sind alle 21 Jugend-Teams vollbesetzt“, berichtet Grathes. Seit Monaten müsse er viele Neuanfänger vertrösten. „Unsere Warteliste wird täglich länger, aber wir können derzeit keine Kinder mehr aufnehmen. Das finden wir selbst schade, aber unsere Hallenkapazitäten sind mehr als ausgeschöpft“, so Grathes.

Die Bandbreite beim OTV ist groß – es gibt Teams auf Anfänger-, mittlerem und sehr hohem Niveau. Genau das ist auch das Ziel der Basketball-Abteilung. „Wir sind zuallererst ein Breitensportverein und versuchen, jedem Kind unabhängig von der Spielstärke etwas zu bieten. Uns ist aber wichtig, nicht nur die Masse zu fördern, sondern auch die Spitze“, unterstreicht Grathes.

Einige überragende Talente ragen dabei heraus. In Laura Knaup, Lena Bjeltschik und Arisa Pfleger hat der OTV aktuell drei deutsche U16-Nationalspielerinnen. Paula Keck, Tobias Janoschka, Lenn Knuff und Moritz Westermann überzeugten jetzt bei einem Turnier der Regionalauswahlmannschaften in Iserlohn die Trainer des Westdeutschen Basketballverbands (WBV) so sehr, dass sie in die Auswahlmannschaften des Jahrgangs 2011 aufgenommen wurden. „Paula und Lenn sind ein Jahr jünger als alle anderen, daher ist das bei den beiden umso bemerkenswerter“, sagt Grathes.

Der 14-jährige Finn Knuff brachte beim OTV so starke Leistungen, dass er im Sommer zu den ART Giants wechselte. Dort geht er seitdem im U16-Bundesliga-Team der Düsseldorfer auf Korbjagd. „Im Erwachsenenbereich können wir das ganze hohe Niveau leider nicht halten, weil uns immer wieder Jungen und Mädchen wegbrechen, die uns nach dem Abitur wegen ihres Studiums verlassen. Trotzdem sind wir sehr stolz, wenn eines unserer Eigengewächse bei einem anderen Verein auf hohem Niveau für Furore sorgt“, sagt Grathes.