Tipps aus Meerbusch So einfach geht gutes Vorlesen

Meerbusch · Zum Vorlesetag am Freitag verrät Birgit Arnold von der Stadtbücherei, welche Bücher sich besonders eignen und gibt Tipps zum Vorlesen für Kinder.

Schon kleinen Kindern sollten Eltern vorlesen. (Symbolbild).

Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

(akir) Geht es nach den Initiatoren des Aktionstages, ist Vorlesen nichts weniger als „die Grundlage für ganz viele Fähigkeiten, die Kinder und Erwachsene im Leben brauchen“. Einmal im Jahr soll daher ein bundesweiter Vorlesetag die Aufmerksamkeit darauf lenken und zum Vorlesen animieren. Birgit Arnold, die in der Stadtteilbibliothek in Osterath viel mit Kitas und Schulen zusammenarbeitet, hat zum Vorlesetag an diesem Freitag einige Tipps parat.

Auch sie betont zunächst: „Es ist wichtig, dass Kinder früh mit Literatur in Berührung kommen.“ Je mehr Kinder mit Geschichten und dem (Vor-)Lesen in Kontakt kommen, desto besser könnten sie später selbst Lesen, sich besser konzentrieren, sagt Arnold. Es sei nicht immer gegeben, dass im Elternhaus gelesen oder vorgelesen wird. Das könne in manchen Fällen mit fehlender Zeit begründet werden, anderen Eltern sei Lesen weniger wichtig. Arnold beobachte immer mehr Kinder, denen nicht vorgelesen werde.

Damit Lesen und Vorlesen ein fester Bestandteil im Kinderalltag wird, empfiehlt Arnold gemeinsame Rituale. Sich zu Hause aufs Sofa zu setzen, sich einzukuscheln oder die Zeit vorm Schlafengehen im Bett zum Vorlesen zu nutzen, seien gängige Beispiele. Die Vorlesezeit müsse auch nicht stundenlang sein, jeden Abend zehn Minuten seien schon gut. Statt viel Zeit zähle Aufmerksamkeit: „Es ist wichtig, dass man sich darauf konzentriert. Wir appellieren an die Eltern, das Handy dann wegzulegen“, sagt Arnold.

Gleichzeitig kann sie etwaige Sorgen nehmen: „Falsches Vorlesen gibt es nicht“, sagt Arnold. Im Gegenteil: Gemeinsames Lesen sei ein großes Geschenk. Es rege die Fantasie der Kinder und auch der Erwachsenen an.

Bei der Wahl der Lektüre rät Arnold zum Ausprobieren, welche Themen gefallen. Die Faustregel: Je kleiner das Kind, desto mehr Bilder statt Text sollten die Geschichten haben. Ältere Kinder könnten dann auch schon mehr in den Dialog kommen – und zurückmelden, was ihnen gefällt. Bei einem gemeinsamen Besuch in der Bibliothek oder Buchhandlung könnten Kinder und Eltern überlegen, welche Geschichten infrage kommen.

Wer für den Einstieg noch Inspiration sucht, ist bei den Mitarbeitern der Buchhandlungen und Bibliotheken gut aufgehoben. Arnold hat Tipps für verschiedene Altersstufen: Für Kinder ab vier Jahren kommt das Bilderbuch „Mister O‘Lui sucht das Glück“ über ebenjenes Glück und Freundschaft infrage. Grundschüler könnten mit dem Buch „Die Lolli-Gäng sucht das Abenteuer“ selbst in ihrer Fantasie ein Abenteuer erleben.

Vorlesen sei übrigens nicht nur etwas für Kinder, betont Arnold. Auch viele Erwachsene und Senioren freuten sich über gemeinsame Vorlesezeiten – auch darauf mache der Aktionstag aufmerksam.