Meerbusch und Oberkassel rücken näher zusammen
Mitglieder der Verwaltungen der beiden Städte trafen sich jetzt, um über aktuelle Probleme und Themen zu reden.
Die Tagesordnung der Gesprächsrunde war lang: Zum ersten Mal war jetzt eine Delegation der Meerbuscher Stadtverwaltung zu Gast im linksrheinischen Rathaus von Oberkassel. Neben den 19 Bezirksvertretern mit Bezirksvorsteher Rolf Tups als Gastgeber waren von Düsseldorfer Seite der Beigeordnete für Verkehr, Stephan Keller, und die Leiterin des Planungsamtes, Ruth Orzessek-Kruppa dabei. Meerbusch war mit Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage an der Spitze sowie dem Leiter des Fachbereichs Straßen und Kanäle, Wolfgang Trapp, und der Leiterin des Bereichs Planung, Kirsten Steffens vertreten.
Allein durch die Baugebiete rücken Meerbusch und die linksrheinischen Stadtteile immer näher zusammen. Das macht gemeinsam abgestimmte Planungen zum Beispiel in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr oder Straßenbauten nötig.
Die Böhlerstraße soll nach jetzigem Sachstand voraussichtlich Anfang 2016 ausgebaut werden. Rolf Tups: „Ich bin zuversichtlich, dass der erste Spatenstich noch in diesem Jahr sein wird.“ Die Bauzeit soll 19 Monate betragen. Vorteil für Büderich: Diese Straßen-Spange zur Autobahn bringt die seit vielen Jahren geforderte Entlastung der Marienburger Straße und die Anbindung der Neubaugebiete auf Düsseldorfer und Meerbuscher Seite. Mielke-Westerlage: „Wir sind froh und glücklich, dass wir hier endlich starten und Entlastung schaffen können.“ Die Baukosten liegen bei etwa 8,8 Millionen Euro, die Hälfte trägt die Stadt Meerbusch.
Im zweiten Bauabschnitt sollen damit Düsseldorf, Meerbusch und Neuss verbunden werden. Der Plan: Die U-Bahn-Trasse wird vom Neusser Kaiser über die Burgunder- und die Kevelarer Straße bis zur Autobahnbrücke, Abfahrt Meerbusch, geführt und geht dann weiter zur Böhlerstraße. Anfang 2016 soll, so die Stadt Meerbusch, eine Machbarkeitsstudie vorgelegt werden. Meerbusch favorisiert weiterhin eine Trasse, die von der Böhlerstraße nördlich um das Werksgelände herum führt und damit den Bereich der Büdericher Ost- und Grünstraße besser an die Bahn anbindet. Rolf Tups dazu: „Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden. Ich kann verstehen, dass Meerbusch daran interessiert ist. Die U 81 ist für beide Kommunen wichtig, weil immer mehr ehemalige Gewerbe- in Wohngebiete umgewandelt werden, und über eine neue Verkehrs-Infrastruktur nachgedacht werden muss. Allein auf dem ehemaligen Schiessgelände werden 1000 neue Wohnungen gebaut.“
Dabei handelt es sich um die Wohnungen des Bebauungsplans Hansaallee/Böhlerstraße, der ebenfalls Thema in der Runde war. Auf der etwa gleich großen Böhler-Erweiterungsfläche nördlich der Böhlerstraße auf Meerbuscher Seite sind 130 Wohneinheiten geplant. „Durch den auf Düsseldorfer Seite vorgesehenen großflächigen Einzelhandel befürchtet Meerbusch negative Auswirkungen auf den Einzelhandel am Deutschen Eck“, so die Stadt Meerbusch. In der Gesprächsrunde seien diese Bedenken betont worden.
Dass die U 76 vor allem abends in dichterem Takt fährt, wird nach dem Ja der Stadt Krefeld umgesetzt. Ein entsprechendes Schreiben von Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede sei jetzt im Rathaus eingegangen, hieß es. Mielke-Westerlage: „Auf diese Weise können wir den Öffentlichen Nahverkehr für die Meerbuscher Pendler noch attraktiver machen und andere Verkehrswege nach Düsseldorf entlasten. Das ist ein zukunftsweisender Schritt.“