Neuer Schnüffler bei der Polizei

Ermittler auf vier Pfoten: Der belgische Schäferhundwelpe Nanook wird zum Schutzhund ausgebildet.

Rhein-Kreis Neuss. Nanook tobt munter mit "Kollegin" Sandy umher und wälzt sich neugierig zwischen den Beinen von Herrchen Daniel Hain auf der Wiese hinter dem Neusser Polizeipräsidium herum. Einer der jüngsten Auszubildenden bei der Kreispolizei ist erst 13 Wochen alt, aber schon bald im Einsatz: Der belgische Malinois-Schäferhund wird in wenigen Wochen zum Polizeischutzhund ausgebildet.

Wichtigste Einstellungskriterien: überzeugendes Umweltverhalten sowie ein ausgeprägter Spiel- und Beutetrieb. "Die entsprechenden Veranlagungen bringt er mit", lobt Polizeikommissar Daniel Hain seinen neuen Partner.

Sechs Polizeihunde sind im Rhein-Kreis Neuss im Einsatz. Sie müssen zum Schutz ihres Hundesführers agieren können. Nanook wird so ausgebildet, dass er "Täter verbellt", erklärt der Hundeführer. Und das Tier muss ihn später verteidigen, Einbrecher stellen, wenn nötig zupacken.

Nanook wird seinen Dienst erst nach der 18Monate dauernden Ausbildung an der Polizeihundeschule in Stuckenbrock antreten. Besteht er die Prüfung, darf er sich spezialisieren und etwa eine Zusatzausbildung zum Rauschgift- oder Sprengstoffhund absolvieren.

In der Welpenschule lernt Nanook schon jetzt spielerisch Übungen wie Sitz, Platz oder Leinenführigkeit. Mit der Ausbildung an der Polizeihundeschule in Stuckenbrock wird es dann ernst. Dort wird der Hund auf "Zugriff" ausgebildet. Das bedeutet, er könnte zubeißen, wenn ein Täter sich bewegt.

Nach dieser Lehrzeit wird Nanook dann Sandy, die schon zehn Mal einen Täter stellen konnte, ablösen. Hains bisherige Diensthündin geht mit ihren fast acht Jahren stramm auf das Rentenalter zu. Sie bekommt dann eine "Pension" von 30 Euro im Monat.

In seiner Freizeit darf der Welpe, dessen Eltern auch schon bei der Polizei waren, bei seinem Hundeführer ein ganz normaler Familienhund sein. "Sandy ist nicht eifersüchtig, die beiden verstehen sich prima. Sie übernimmt schon jetzt Erziehungsaufgaben", erzählt Hain. Die Ehefrau des 34-Jährigen hat übrigens den Namen für den Neuzugang ausgesucht. "Übersetzt heißt er so viel wie ,Mächtiger Eisbär’."