Strümp: Schulsport auf dem Stundenplan

Sportliche Sommerspiele statt Unterricht: SMG stimmt sich auf den Urlaub ein.

Strümp. Tag 1 nach der Niederlage von Jogis Elf gegen Spanien: Enttäuschung macht sich breit im Land. Doch in Strümp ist davon an diesem Donnerstag nichts zu spüren. Schon um halb zehn hat sich die Tribüne der Sporthalle des Meerbusch-Gymnasiums (SMG) gefüllt.

Laute Reggae-Rhythmen schallen durch die Halle und über den Pausenhof. Darunter mischen sich Vuvuzela-Klänge: die Summer Games 2010 beginnen. "Die Klassen fünf bis acht spielen in der Halle Capture the flag, die Neuner und Zehner draußen ein Kicker-Turnier", erzählt Sport- und Mathelehrer Ulrich Franzen.

"Schnell rennen zu können ist ein Vorteil - und gute Ausweichmanöver", sagt Sebastian (12) über das komplexe Mannschaftsspiel und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Kein Wunder: Soeben hat er mit seiner Mannschaft die Kameraden aus der 6b mit 6:1 vom Feld gefegt.

Das eine Gegentor kann sich der kesse Felix (12) gut erklären: "Mir wurde ein Beinchen gestellt, dann musste ich raus und schon kam das Ding." Ob zu null oder zu eins: Ein Sieg ist ein Sieg. "Jetzt sind wird motiviert für die nächste Runde", sagt Felix und zieht von dannen.

Im vergangenen Jahr hatten die Sommerspiele im SMG Premiere. "Ursprünglich hatte die Schülervertretung ein 24-Stunden-Fußballturnier geplant", sagt Elftklässler Constantin vom SV-Team. "Im Fußball gibt es aber zu viele Spezialisten." Capture the flag hingegen räume jedem Mitspieler Chancen ein, sagt Lehrer Franzen. "Hier können theoretisch auch Fünft- gegen Achtklässler antreten."

Vielleicht ist es der Einfluss der WM: Das Jubeln beherrschen die Kinder perfekt. "We capture the Flag & don’t give it back", haben die Mannschaftsmitglieder einer Klasse auf ein großes Transparent geschrieben. Eine anderes Team hat eine tanzende Banane zur Anfeuerung dabei. Felix’ und Sebastians 6a schwört sich anders auf die Begegnungen ein: Formiert zu einem Mannschaftskreis, stecken die Schüler die Köpfe zusammen und schreien am Ende laut "Frankreich". "Wir sind schließlich die Französischklasse", erklärt Felix.

Draußen gibt es einen Fußballtempel im Miniaturformat. Auf Erhöhungen stehend, haben Zuschauer den besten Blick auf das Kickerspielfeld ergattert. "Maren, mach die fertig", feuern die Neunt- und Zehntklässler ihre Klassenkameradin am Spieltisch an.

Johannes aus der 10c findet die Veranstaltung sehr entspannt. "In der letzten Woche vor den Ferien läuft ja eh nicht mehr viel. Und bevor man den ganzen Schultag über Filme guckt, kann man auch so etwas machen."