Osterath: Komfort für 1000 Fahrgäste am Tag
Mit der Fertigstellung der beiden Hochbahnsteige in Bovert ist nun auch die letzte Haltestelle der K-Bahn modernisiert.
Osterath. Nach neun Monaten Umbauzeit und einer Investition von rund einer Million Euro ist die Haltestelle Bovert der K-Bahn für die Linien U70, U74 und U76 seit gestern offiziell in Betrieb.
Damit verfügen jetzt alle sieben Straßenbahn-Haltestellen in der Stadt über moderne, 95 Zentimeter hohe Bahnsteige, über die ein stufenloses Einsteigen in die Stadtbahn möglich ist.
Das dürfte in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen genauso freuen wie Mütter mit Kinderwagen. Allein an der Haltestelle Bovert steigen pro Werktag bis zu 1000 Fahrgäste ein oder aus.
Der neue Komfort geht jedoch über ein barrierefreies Einsteigen hinaus. So verfügt die Haltestelle über ein Blindenleitsystem mit tastbaren Bodenleitstreifen und Richtungsangaben am Geländer sowie eine elektronische Fahrgastinformation, die auf Wunsch per Sprachansage die nächste Bahn ankündigt. Ergänzt werden diese Neuerungen durch eine helle und transparente Wartehalle, eine Info- und Notrufsäule sowie Videokameras. Es gibt nach wie vor rund 100 Parkplätze.
Wert hat die Rheinbahn auch auf die landschaftliche Integration des Haltepunktes gelegt. Mit Hilfe von steinernen Gabionenwänden und einer entsprechenden Bepflanzung, die im Herbst noch weiter ergänzt werden soll, ist die Einbettung in die ländlich geprägte Umgebung erfolgt.
Dass Bovert als letzte Haltestelle umgebaut wurde, liege vor allem an der einst konkret fortgeschrittenen Planung eines neuen Meerbuscher Zentrums ("Meerbusch-Mitte"), die eine Verschwenkung der Linienführung hätte beinhalten können, erklärt Projektleiter Karl-Heinz Wamhof. Da das Wohn- und Gewerbegebiet Strümper Busch letztlich viel kleiner ausfiel als ursprünglich angedacht, bleibt die Linienführung nun aber so wie sie ist.
Noch heute ist die zwischen Düsseldorf und Krefeld pendelnde K-Bahn, die erstmals 1898 mit damals sensationellen 40 Stundenkilometern über die Oberkasseler Brücke fuhr, die wichtigste Verbindung im Netz der Rheinbahn überhaupt. Täglich fahren rund 6000 Menschen mit den drei Bahnlinien.
Gleichzeitig kommt diesem Abschnitt als Zulaufstrecke für den U-Bahn-Tunnel in der Düsseldorfer Innenstadt eine besondere Bedeutung zu, so dass Bund und Land in den vergangenen Jahrzehnten den Ausbau entsprechend den Stadtbahn-Standards aktiv gefördert haben. In Meerbusch gibt es jetzt nichts mehr zu tun.