Strümp: Feurige Töne zur VHS-Geburtstagsparty

Die Volkshochschule Meerbusch feierte am Freitag ihr 60-jähriges Bestehen. Auch Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth gratulierte.

<strong>Strümp. Mit treibenden afrikanischen Klängen begrüßte das Trommeltrio Sabuyuma, das auch Drum-Workshops anbietet, die Besucher der VHS-Party am Freitagabend im Meerbusch-Gymnasium. Rhythmus und Kostümierung der Gruppe standen im interessanten Kontrast zu den sehr konzentriert lauschenden geladenen Gästen, zum Teil in Robe oder Anzug. Und Volkshochschulleiterin Ingrid Terrana-Kalte im schwarzen Abendkleid zu knallroter Jacke konnte nicht übersehen werden. Bürgermeister Dieter Spindler bemühte einleitend ein Stück Philosophie des Meisters Konfuzius "Bildung muss allen zugänglich sein", die dank regelmäßiger Diskussion um Bildungszugang und Bildungsgerechtigkeit nie an Aktualität verliert. Das Erfolgsmodell "Bildung vor der Haustür" mit Wurzeln in Zeiten, als Meerbuscher Autokennzeichen noch "KK" trugen, bedeute "dank Zusammenarbeit mit ortsansässiger Wirtschaft, wie etwa durch Firmenbesuche, einen wichtigen Standortfaktor". Die mehrfache Ehrendoktorin Rita Süssmuth strahlte anschließend mit ihrer farbig bestickten Kostümjacke "bunt, wie die Volkshochschule" um die Wette, zuvor war sie als "hervorragende Festrednerin" angekündigt worden. Obschon von Scheinwerfern geblendet, sah sie deutlich in die Zukunft und sagte der "jungen alten VHS" weitere sechzig Jahre in Meerbusch voraus.

Mit Gemach ließ Frau Süssmuth ihren Blick in Sachen Bildungsbedarf hin- und herschweifen, von den guten alten Zeiten Bismarcks bis zur "Ich kann gar nichts"-Keule dieser Tage - eine Aussage zu einer Gesellschaft, die auseinander falle.

Zum Applaus führten ihre Beispiele der vorbildlichen Kultur-Vermittlung aus Finnland, wo Lehrer nicht geschmäht würden, sondern zum Pädagogen der Nation gewählt werden können.

Mit der Botschaft "Bildung muss ganzheitlich, also sozial, emotional und kognitiv werden" entließ die Erziehungswissenschaftlerin das Publikum in den Beitrag der Moderatorin der Podiumsdiskussion um die Zukunft von Weiterbildung, Astrid Linn, die amüsiert von ihrem ersten VHS-Kurs in ihrer Jugend berichtete, "Italienisch für Anfänger".