Meerbusch: Schrottdiebe im Visier der Behörden

Elektroschrott: Polizei, Kreis und Stadt suchen nach Wegen, Sperrmülldieben das Handwerk zu legen. Drei von vier Elektrogeräte werden mittlerweile vom Straßenrand geklaut.

Meerbusch. Wer kennt das nicht? Stellt man abends einen ausrangierten Kühlschrank oder Herd, eine alte Wasch- oder Spülmaschine an den Straßenrand, damit der Sperrmüll die als Elektroschrott deklarierten Geräte am nächsten Morgen abholt, vergeht meist nur kurze Zeit, bis zum ersten Mal die Reifen vor der Haustür quietschen.

Vorzugsweise handelt es sich dann um einen Transporter, aus dem zwei Männer aussteigen, die die "weiße Ware", so heißt es im Fachjargon, begutachten und gegebenenfalls schnell einladen. Und das bestellte Entsorgungsunternehmen schaut am nächsten Tag in die Röhre.

Von einer Strafverfolgung wurde in der Vergangenheit eigentlich immer abgesehen, doch das (bundesweite) Problem hat mittlerweile ein kaum noch hinnehmbares Ausmaß angenommen: Bis zu 75 Prozent des Elektroschrotts wird in Meerbusch gestohlen, hat eine Anfrage der Stadt beim Abfallentsorger Gerke ergeben.

Zwar hätten Verwaltung und Polizei bereits darüber nachgedacht, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten, "doch das ist nicht so einfach, da beim Elektroschrott der Kreis zuständig ist", so Bechert.

Weist der Abfallkalender einen Sperrmülltermin aus, kreisen die Transporter mit auswärtigen Kennzeichen meist schon ab 17 Uhr durch die Meerbuscher Straßen. Bechert, der zum Beispiel den Parkplatz an der Fritz-Wendt-Straße in Strümp als Treffpunkt benennt, schließt nicht aus, dass die Elektroschrottdiebe regelrecht ihre Claims abstecken. "Das ist inzwischen richtig professionell durchorganisiert."

Wo dann der nicht mehr benötigte Restmüll landet, kann sich jeder selbst ausmalen.