„Stück Ortstradition geht verloren“

Schock und Bedauern über Scheitern.

Osterath. Es ist ein Schock, der nur langsam in die Köpfe der Mitstreiter zum Erhalt der Barbara-Gerretz-Schule dringt. Sie haben sich in ihrer Schule versammelt, um gemeinsam das Ergebnis des ersten Bürgerentscheids in Meerbusch zu erfahren. Er ist eine doppelte Enttäuschung: Die mindestens notwendigen 6712 Stimmen wurden verfehlt, auch keine kleinere Mehrheit zum Erhalt der Grundschule erreicht.

Sprachlos und entsetzt nehmen die Anwesenden das Ergebnis zur Kenntnis. So viel Engagement sei umsonst gewesen. Doch schnell machen sie einen Schuldigen an dem Debakel aus. Die Eltern in Bovert hätten sich vor den Karren von Politik und Verwaltung spannen lassen.

Dabei wäre die Schließung der Erwin-Heerich-Schule gar nicht die notwendige Konsequenz gewesen, glauben die BGS-ler. Was ist, wenn in wenigen Jahren kleinere Klassen erlaubt würden? Dann brauche man wieder mehr Klassenräume, argumentieren sie. Und befürchten gleichzeitig, dass dann ihr Schulgebäude, eine 1a-Lage, bereits verkauft wäre.

Sie bedauern die Kinder, die demnächst vom Dorf bis nach Bovert zur Schule laufen müssten. „Wenn die Barbara-Gerretz-Schule geschlossen wird, geht ein Stück Ortstradition verloren“, sagt Simone Gauda. Sie selbst, ihre Eltern und Großeltern haben schon die Schule im Herzen Osteraths besucht. Nur ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt: die Klage vor dem Oberverwaltungsgericht, die die Eltern eines Schülers gegen den Beschluss des Rats angestrengt haben.