Meerbusch So positioniert sich Meerbusch in 2023

Meerbusch · Drei neue Dezernenten starten im Januar mit der Arbeit: Sie haben dicke Bretter zu bohren. Ein Ausblick auf wichtige Ereignisse.

 Bürgermeister Christian Bommers (v.l.) mit den neuen Dezernenten Bettina Scholten, Andreas Apsel und Peter Annacker.

Bürgermeister Christian Bommers (v.l.) mit den neuen Dezernenten Bettina Scholten, Andreas Apsel und Peter Annacker.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

Neues Spiel, neues Glück: Im Jahr 2023 werden in Meerbusch an einigen Stellen die Weichen neu gestellt. Allen voran in der Spitze der Stadtverwaltung, dort starten im Januar gleich drei neue Dezernenten ihren Dienst. Gespannt darf man dabei auf den Nachfolger des nach Neuss gewechselten Technischen Dezernenten Michael Assenmacher sein. An dem Amt hängen die großen Projekte in der Stadtplanung. Der neue Amtsinhaber Andreas Apsel war zuvor lange Jahre als Leiter des Bereichs Bauwesen in Monheim tätig. Er ist als Erster Beigeordneter nun auch Stellvertreter von Bürgermeister Christian Bommers. In Apsels Arbeitsgebiet fällt auch das Thema Umwelt. Mit Spannung dürften Teile des Rats der Frage entgegensehen, wie weit der 55-jährige Diplom-Ingenieur sich bei Bauprojekten für klimagerechte Lösungen engagiert. An seinem ehemaligen Arbeitsort schätzte die örtliche Presse Andreas Apsel als fleißigen Fachmann, der auch in hektischen Zeiten Ruhe bewahren kann. Dazu verfüge er über die Gabe, fachliche Zusammenhänge Laien gut zu erklären, heißt es. 

Die beiden anderen neuen Dezernenten sind in der Stadtverwaltung wie in der Politik bereits gut bekannt: Mit Bettina Scholten (Sicherheit, Ordnung, Zentrale Dienste) ist nun auch eine Frau in der zuvor rein männlichen Verwaltungsspitze vertreten. Dass sie dort großes Vertrauen genießt, war offensichtlich: Bereits vor der Dezernentenwahl war sie als Leiterin des in Krisensituationen wichtigen Stabs für außergewöhnliche Ereignisse ernannt worden.

 In die Sporthalle an der Stettiner Straße ziehen Geflüchtete ein.

In die Sporthalle an der Stettiner Straße ziehen Geflüchtete ein.

Foto: RP/Dominik Schneider

Großes Vertrauen in der Politik genießt auch der dritte im Bunde, der ehemalige Bereichsleiter für Soziale Hilfen und Jugend, Peter Annacker. Dass er jemand ist, der bei der Lösung von Problemen vorausschauend agiert, zeigte sich erst kürzlich, als die Anforderungen an Jugendämter zur Sicherung des Kindeswohls vom Land angehoben wurden. Als Leiter des Jugendamts hatte er ohne diese offiziellen Vorgaben bereits etliche der Maßnahmen umgesetzt. Nun wurde der Verantwortungsbereich von Peter Annacker als Dezernent für Jugend, Soziales, Sport und Kultur erweitert. Die Neubesetzung der drei Dezernate bietet auch für Bürgermeister Christian Bommers eine Chance: Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation in der Verwaltung sowie die zwischen Verwaltung und Politik zu verbessern. Auch wenn die Verantwortung nun auf ein weiteres Dezernat verteilt wird, dürfte allen Beteiligten die Arbeit nicht ausgehen.

Die Restaurierung von Haus Meer bleibt wichtiges Thema.

Die Restaurierung von Haus Meer bleibt wichtiges Thema.

Foto: RP/Dominik Schneider

Umzug ukrainischer Flüchtlinge

Mit Jahresbeginn ziehen in die Sporthalle an der Stettiner Straße aus der Ukraine Geflüchtete ein. Als der Krieg in der Ukraine begann, hatten in Meerbusch viele Bürger geflüchtete Menschen in Privatunterkünften aufgenommen. Die Stadt war dennoch verpflichtet, städtische Unterkünfte bereitzuhalten. In die umgebaute ehemalige Kita Sonnengarten zogen Familien ein. Mangels Alternativen stattete die Verwaltung außerdem die Turnhallen an der Stettiner Straße und am Neusser Feldweg als Unterkünfte aus. Sie blieben bislang aber noch ungenutzt. Doch mittlerweile wollen eine Reihe von Geflüchteten ihre Privatunterkunft verlassen. Im letzten Schulausschuss des Jahres kündigte die Fachbereichsleiterin Ute Piegeler den Umzug von Geflüchteten in die Halle an der Stettiner Straße an. Dort sind Plätze für 80 Personen eingerichtet, am Neusser Feldweg für 40 Personen.

Neubaugebiet Kalverdonk

Um das Wohnbauprojekt in Osterath wurde hart gerungen. Und das wird bis zur Vollendung der neuen Siedlung sicher auch weiterhin so bleiben. Für den Architektenwettbewerb sollen bis Anfang Januar die Auslobungsunterlagen versandt werden. Mitte Januar ist ein Einführungskolloquium mit Ortsbesichtigung für die teilnehmenden Architekten geplant. Vor den Sommerferien sollen sie ihre Entwürfe einreichen. Mitte August entscheidet dann das Preisgericht über die Gewinner des Wettbewerbs.

Schulbau

Anfang des Jahres startet der Architektenwettbewerb für den Bau einer vierzügigen neuen Grundschule mit Zweifach-Turnhalle an der Böhlerstraße. Anfang Juni soll das Preisgericht den Gewinner ermitteln. Zu Beginn des Schuljahres 2025/26 soll dann die Brüder-Grimm-Schule die Räume beziehen und den Betrieb dort aufnehmen. Die Räume mit Platz für 400 Schüler sollen modernen pädagogischen Anforderungen genügen und für eine flexible Nutzung geeignet sein. Mit dem Ausbau der städtischen Grundschulen St. Mauritius-, Adam-Riese-, Nikolaus- und Theodor-Fliedner-Schule hat die Stadt Generalplaner beauftragt. Die Pastor-Jacobs-Schule wird von einem städtischen Architekten geplant. Für Martinus- und Eichendorff-Schule sucht die Stadt noch Planer.

Mobilitätskonzept

Das Büro Planersocietät hatte Anfang 2021 damit begonnen, Verkehrsdaten für Meerbusch zu erfassen, um ein Konzept für grünere und effizientere Mobilität in Meerbusch zu liefern. Aufgrund der Pandemie hatten sich etliche Arbeitsschritte verzögert. Die Stadt teilt nun mit, dass das Konzept 2023 fertiggestellt und präsentiert wird.

Haus Meer

Der Erhalt von Meerbuschs denkmalgeschützter historischer und kultureller Keimzelle bewegt nach wie vor die Gemüter.

Derzeit prüfen die Behörden einen Bauantrag des Eigentümers für eine Schutzeinrichtung der Remise. Der Antrag wurde von Bürgermeister Christian Bommers als Schritt in die richtige Richtung gewertet.

Kritiker fühlen sich hingehalten und vermissen Investitionen in den Erhalt des Gesamtdenkmals. Der Eigentümer verweist darauf, dass ein Konzept zum Erhalt erarbeitet werde.